Abwehr gegen Hannibal
WAZ vom 23. März 2006, ls

Verwaltung stellt Bebauungsplan für GEA-Luftkühler-Gelände auf, um ein Ausufern des Bochumer Einkaufszentrums auf Eickeler Stadtgebiet zu verhindern
Um zu verhindern, dass das Einkaufszentrum Hannibal in Bochum-Hofstede ein zweites Standbein auf dem GEA-Luftkühler-Areal an der Dorstener Straße in Eickel errichtet, stellt die Stadt zurzeit einen Bebauungsplan für das Betriebsgelände auf. In der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Eickel legte die Verwaltung die Pläne vor.

Dem Bebauungsplan geht eine Veränderungssperre voraus, die im Oktober 2002 erlassen und danach noch zweimal verlängert wurde. Beide Verfahren haben ein Ziel: Sie wollen "einer möglichen Verödung des Eickeler Ortsteilzentrums vorbeugen". Alles, was in den Innenstädten und den Ortsteilzentren angeboten werden kann, darf an der Dorstener Straße jetzt und in Zukunft nicht verkauft werden: Lebensmittel, Getränke, Bücher, Uhren, Schmuck, Spielwaren, Foto, Optik, Möbel, Textilien und Sportartikel. Auch die Ansiedlung eines Baumarktes, der Ausgangspunkt für die städtische Abwehrhaltung, kann so verhindert werden. Handel lässt der Bebauungsplan nur in einem untergeordneten Rahmen in einer Größenordnung bis zu 300 Quadratmetern zu.

Weil es im nördlichen Teil des Betriebsgeländes, angrenzend zur Herzogstraße, bei der gewerblichen Nutzung bleibt, ist der Geltungsbereich des Bebauungsplanes auf den Bereich südlich der Fußgängerbrücke über die Dorstener Straße eingeschränkt worden.

Nach der Vorstellung des Bebauungsplanes in der Bezirksvertretung ist die Offenlage der Pläne für die Mai-Sitzung des Bezirks Eickel vorgesehen, so dass im August/September mit einer endgültigen Beschlussfassung des Bebauungsplanes zu rechnen ist. Das wäre noch rechtzeitig, denn die Veränderungssperre läuft am 16. Oktober ab.