Was im Mai 1999 an der Bochumer Stadtgrenze begann, setzt sich mittlerweile in Wanne-Süd fort: der Umbau des Dorneburger Mühlenbachs von einem offenen Abwasserkanal zu einem ökologischen Wasserlauf.

Etwa 1,2 Kilometer lang war die Baustelle im Bereich der Königstraße, wo im bergmännischen Vortrieb gearbeitet wurde. Mittlerweile ist die Baustelle in Richtung Sportpark weiter gewandert, wo die Arbeiten in offener Baugrube beobachtet werden können. Bis Mitte des nächsten Jahres will die Emschergenossenschaft dort einen 600 Meter langen, 2,5 Meter tiefen und vier Meter breiten Stauraumkanal bauen. Sein übergroßer Querschnitt macht es möglich, Regenwasser zu sammeln und über ein so genanntes Entlastungsbauwerk dosiert in den dann unterirdisch verlaufenden Abwasserkanal abzugeben. Sollten Regenfälle einmal besonders ergiebig ausfallen, können die Wassermengen auch über den später noch zu gestaltenden und überirdisch verlaufenden Bach abgeführt werden. Mit diesem Entlastungsbauwerks in Höhe der Freiherr-vom-Stein-Schule wollen wir kurz vor den Sommerferien beginnen, erläutert Michael Steinbach, Sprecher der Emschergenossenschaft. Mit Beginn des neuen Schuljahres, so der weitere Zeitplan, sollen diese Arbeiten abgeschlossen sein.

Die Umbauarbeiten des Dorneburger Mühlenbaches bis zu seiner Mündung in den Hüller Bach werden noch bis zum Jahr 2004 dauern. Die ökologische Umgestaltung des Bachlaufs schließt sich zeitversetzt an. Sie soll 2006 abgeschlossen sein. Die Kanalarbeiten von der Quelle bis zur Mündung schlagen mit rund 78 Mio. DM zu Buche, die Renaturierung des Gewässers kostet weitere 8,2 Mio. Mark.

Über den Fortschritt bei der naturnahen Umgestaltung des Dorneburger Mühenbachs informierten sich Mitglieder der Eickeler SPD-Bezirksfraktion.

Bis zum Kilometer 3,0 ist die Emschergenossenschaft mit ihren Arbeiten, die voll im Zeitplan liegen, schon gekommen. Während man bereits von der Brücke der Eintrachtstraße einen Eindruck bekommen kann, wie der renaturierte Bach einmal aussehen kann, sieht es im Bereich der Freiherr-vom-Stein-Schule noch recht unwirtlich aus. Dort wird zurzeit der 600 Meter lange und 2,5 Meter tiefe Stauraumkanal angelegt. In den Sommerferien, so erfuhr die SPD, muss dann der Schulhof aufgerissen werden, um die Arbeiten dort fortführen und das noch fehlende Verbindungsstück Richtung Sportpark bauen zu können.

Auf dem hinteren Gelände des Sportparks hat die Emschergenossenschaft die Bäume erhalten, entlang des Weges mussten sie dagegen gefällt werden. "Man ist sehr moderat mit dem Grün umgegangen", sagt Elisabeth Majchrzak, Vorsitzende der Eickeler SPD-Fraktion. Positiv ist bei der SPD auch angekommen, dass bis Ende des Jahres zur Seite der Kleingärten zumindest ein schmaler Weg angelegt werden soll. "Insgesamt", so das Fazit von Majchrzak, "ist die Renaturierung eine tolle Sache."

Der Bau des unterirdischen Abwasserkanals am Dorneburger Mühlenbach erreicht bald das Gelände der Bauunternehmung Heitkamp in Wanne-Süd sowie die Straßen Heitkampsfeld, Langekampstraße und Landgrafenstraße.

Zur Vorbereitung dieser Arbeit lässt die Emschergenossenschaft noch bis zum Monatsende Rodungsarbeiten durchführen. Die Rodung von Büschen und Bäumen in diesem Bereich ist erforderlich, um für den Kanalbau Platz zu schaffen. Der Kanal wird auf einer Länge von 350 Metern im bergmännischen Vortrieb von Schächten aus gebaut. Die Rohrdurchmesser betragen zwischen 1,40 und zwei Metern. Nach Fertigstellung des Abwasserkanals werden die seitlichen Einleitungen aus der städtischen Kanalisation angeschlossen. Der Abschluss der Arbeiten ist für Mai 2003 zu erwarten, so die Emschergenossenschaft. Derzeit ist der Dorneburger Mühlenbach auf Wanne-Eickeler Stadtgebiet überwiegend noch ein Schmutzwasserlauf. Der Abwasserkanal entlastet den Dorneburger Mühlenbach Schritt für Schritt vom Schmutzwasser und schafft so die Voraussetzung für die anschließende naturnahe Umgestaltung des Gewässers. Kanalbau und Gewässerumgestaltung gehören zum Umbau der Emscher und ihrer Nebenflüsse.