SPD
Ortsverein Eickel
Landtagswahl Nordrhein-Westfalen 2012
Liebe Genossinnen und Genossen,
liebe Bürgerinnen und Bürger von Eickel,
der SPD-Ortsverein Eickel lädt seine Mitglieder und die Bürgerinnen und Bürger von Eickel
ein, wählen zu gehen
Liebe Genossinnen und Genossen,
am Wahlsonntag richtet der Unterbezirk Herne einen Wählerabholdienst für Gehbehinderte und Kranke ein.
Gebt diese Information an euren Bekanntenkreis weiter - und helft eventuell auch selbst mit bei den
Vorbereitungen, diese WählerInnen zum Wahllokal zu bringen.
Unsere Genossinnen und Genossen sind am Wahltag erreichbar zwischen 8:00 und kurz vor 18:00 Uhr im SPD Herne, Parteibüro .
Bis dahin verbleibe ich mit freundlichen Grüßen
Elisabeth Majchrzak-Frensel
(Ortsvereinsvorsitzende)
Am Freitag, den 11. Mai 2012, findet eine Fahrradtour mit den SPD-Landtagskandidaten Serdar Yüksel und Alexander Vogt zur Jahrhunderthalle (Wahlkampfabschluss der NRWSPD) statt. Wir werden um 15 Uhr am Alten Markt in Wattenscheid losfahren und über die Erzbahntrasse nach Herne radeln. Treffpunkt in Herne-Wanne ist um 16 Uhr an der Christuskirche (Hauptstraße 245). Von dort werden wir gemeinsam mit den Herner Genossinnen und Genossen weiter zur Jahrhunderthalle radeln. Wir freuen uns auf Eure Teilnahme (bitte rotes T-Shirt tragen)! Wenn Ihr an der Radtour teilnehmen möchtet, dann meldet Euch bitte bis zum 09. Mai bei uns zurück und teilt uns mit, ob ihr ab Wattenscheid oder Herne mitfahren möchtet (serdar.yueksel@landtag.nrw.de, 02327 / 99 13 945).
Schlussspurt mit Hannelore Kraft, Sigmar Gabriel, Peer Steinbrück und Frank-Walter Steinmeier. Am 11. Mai ab 17.30 Uhr in der Jahrhunderthalle Bochum. Alle sind herzlich eingeladen: Entweder per Rad (siehe oben) oder direkt zur Halle. Anmelden unter: http://www.nrwspd.de/akreditierung/5591/652/index.html
Sigmar Gabriel
Diskussionsrunde mit Moderator Buschmann,
Klaus Wowereit, Peer Steinbrück, Barbara Hendricks, Manuela Schwesig, Matthias Platzeck und Frank-Walter Steinmeier
Hannelore Kraft
Am Sonntag, 13. Mai 2012, laden wir Euch außerdem ganz herzlich zu einem gemeinsamen Wahlabend mit Serdar Yüksel ein. Gemeinsam werden wir die Fernseh-Übertragung der Wahlergebnisse anschauen. Für Getränke und einen kleinen Snack wird ebenfalls gesorgt sein. Los geht's ab 17 Uhr in der Nikolaistr. 2, 44866 Bochum. Bitte gebt uns eine Rückmeldung (02327 / 99 13 945 oder serdar.yueksel@landtag.nrw.de), wer von Euch an dem Wahlabend teilnehmen möchte, damit wir entsprechend planen können.
Currywurst I S T SPD!
Unser NRW.
Gespanntes Warten
Die erste Hochrechnung.
Ungläubiges Stauenen und dann bricht der Beifall los.
Und dann kam der Auftritt von Hannelore Kraft noch vor der Pressekonferenz zuerst bei den Mitstreitern: "Liebe Freundinnen und Freunde", sagt sie und wischt sich Tränen aus den Augen, "was für ein toller Abend!"
in Klammern das Resultat der Zweitstimmen des Urnengangs von 2010. Danach kommt die SPD auf 50,5 Prozent (2010: 47,8 Prozent). Die CDU erreichte 17,5 Prozent (22,9). Auf die Grünen entfielen 8,8 Prozent (8,6), Die FDP kam auf 4,5 Prozent (4,1), die Linke erzielte 3,8 Prozent (7,9), 9,1 Prozent stimmten für die Piraten (2,2). Die Direktmandate für die Wahlkreise 110 (Herne I) und 109 (Bochum III-Herne II) gingen an Alexander Vogt und Serdar Yüksel, beide SPD. Die Wahlbeteiligung lag mit 55,7 Prozent minimal höher als vor zwei Jahren (2010: 55,6 Prozent).
Liebe Genossin, lieber Genosse,
hinter uns liegt ein echter Turbo-Wahlkampf
, der uns alle viel Kraft und Energie gekostet hat. Aber nach 60 Tagen dürfen wir gemeinsam sagen: Die Anstrengungen haben sich gelohnt. Die SPD in Nordrhein-Westfalen hat am vergangenen Sonntag ein grandioses Wahlergebnis erzielt. Von 128 Wahlkreisen haben wir 99 direkt gewonnen. Reihenweise sind vermeintliche CDU-Hochburgen von unseren Kandidatinnen und Kandidaten erobert worden. Die SPD ist wieder die klare Nummer 1 in NRW.
Das Ergebnis freut mich insbesondere für diejenigen Unterbezirke, die in den vergangenen Jahren keine/n Landtagsabgeordnete/n stellen konnten. Wir sind jetzt vor Ort exzellent aufgestellt. Und auch da, wo es für ein Mandat nicht ganz gereicht hat, haben wir starke Ergebnisse erzielt, die für die Zukunft hoffen lassen.
Über die Ursachen dieses spektakulären Erfolgs ist viel gesagt und geschrieben worden. Für mich waren zwei Dinge entscheidend: Wir haben in den 20 Monaten unserer Regierungsverantwortung in Nordrhein-Westfalen gehalten, was wir versprochen haben. Die Menschen vertrauen darauf, dass das auch künftig so bleibt. Aus dem Wahlergebnis ergibt sich also bei aller Freude auch eine große Verantwortung. Wir wollen und werden dieser Verantwortung gerecht werden. Wir sind gestärkt. Aber wir werden nicht überheblich.
Der Erfolg ist zweitens auf das unglaublich geschlossene Auftreten unserer Partei zur����ckzuführen. Ihr habt unsere gemeinsamen Ziele offensiv vertreten. Die SPD in Nordrhein-Westfalen hat bei den Themen, die die Menschen am meisten beschäftigen, klare Positionen vertreten: Wir stehen für gezielte Investitionen in Kinder, Familien und Bildung, die Stärkung unserer Städte und Gemeinden und für gute Arbeit. Wir haben den Bürgerinnen und Bürgern glaubhaft vermittelt, dass wir den Wirtschaftsstandort stärken, ohne dabei den sozialen Zusammenhalt zu gefährden.
Liebe Genossin, lieber Genosse,
vor uns liegt ein hartes Stück Arbeit. Der Landesvorstand hat am Montag förmlich die Aufnahme von Koalitionsverhandlungen mit Bündnis 90/Die Grünen beschlossen. Die Gespräche werden in der kommenden Woche beginnen. Uns ist dabei wichtig, dass die Neuverschuldung in den kommenden fünf Jahren weiter deutlich sinkt und die Energiewende erfolgreich gestaltet wird. Vor allem aber müssen wir die Politik der Vorsorge weiter vorantreiben. Für uns bleibt es dabei: Wir werden kein Kind zurücklassen.
Wir werden dich über den Verlauf der Koalitionsverhandlungen regelmäßig unterrichten. Ich setze auch in den kommenden Wochen und Monaten auf deine Unterstützung und möchte mich nochmals ganz herzlich für einen wirklich einmaligen Wahlkampf bedanken!
Deine
Hannelore Kraft
Liebe Genossinnen und Genossen,
herzlichen Dank für Euren engagierten Wahlkampf in den letzten Wochen! Viele von Euch waren bei Wind und Wetter –
teilweise auch rund um die Uhr – im Einsatz. Dafür bin ich Euch unendlich dankbar! Gebt diesen Dank bitte auch an alle
Wahlkämpferinnen und Wahlkämpfer aus Euren Ortsvereinen weiter. Das tolle Ergebnis zeigt, dass sich unser gemeinsamer
Einsatz gelohnt hat. Im Wahlkreis 109 konnten wir mit dem Erststimmergebnis von 51,16 % noch einmal knapp 4
Prozentpunkte im Vergleich zur letzten Landtagswahl zulegen. Auch bei den Zweitstimmen haben wir als SPD noch einmal
deutlich besser abgeschnitten.
Um sowohl das Ergebnis als auch Euren unermüdlichen Einsatz in den letzten Wochen zu feiern, laden ich Euch zu
einer Grillparty am 01. Juni 2012 ab 18 Uhr in die Nikolaistr. 2 ein. Meldet Euch bitte bis zum 25. Mai telefonisch
unter 02327 / 99 13 945 oder per Mail (Serdar.Yueksel@landtag.nrw.de) zurück, wer von Euch teilnehmen wird, damit wir
besser planen können.
Solidarische Grüße
Serdar
So kurz war die Frist zur Vorbereitung einer Wahl noch nie: Innerhalb von nur 60 Tagen muss Holger Otto, Leiter des städtischen Wahlteams, die Landtagswahl 2012 vorbereiten.
Dabei bereitet nicht nur der kurze Zeitraum, sondern auch der Termin Probleme: Der 13. Mai 2012 ist Muttertag und außerdem durch zahlreiche Konfirmationen und Kommunionen belegt. Das bedeutet einerseits, dass viele kirchliche Räume nicht genutzt werden können. Außerdem gibt es noch zu wenig Wahlhelfer. "Jeder wahlberechtigte Deutsche über 18 Jahren kann die ehrenamtliche Tätigkeit übernehmen", so Otto.
Für die Arbeit in einem Wahllokal gibt es 40 Euro Aufwandsentschädigung. Wer die Aufgabe übernehmen möchte oder Fragen allgemeiner Art zu der Wahl hat, kann die Telefonnummer 0 23 23 / 16 16 09 wählen.
Neuwahl NRW
Vor den Landtagswahlen in Nordrhein-Westfalen ziehen wir ein Fazit: Wo liegen die schwarzgelben Sünden im größten Bundesland? Was hat Rot-Grün in zwei Jahren geleistet, um eine Politikwende in Richtung Zukunft einzuleiten?
Nordrhein-Westfalen ist mit 18 Millionen Bürgerinnen und Bürgern das größte Bundesland. Richtungsentscheidungen an Rhein und Ruhr sind immer auch ein gutes Stück Zukunftsentscheidungen für Deutschland.
Deshalb war es ein einschneidendes Ereignis, als im Mai 2010 die schwarz-gelbe Landesregierung von Jürgen Rüttgers
abgewählt wurde. Diese Niederlage und die anschließende Regierungsübernahme durch Hannelore Kraft und ihre rot-grüne
Minderheitsregierung markierte den Verlust der schwarzgelben Bundesratsmehrheit und den Auftakt einer langen
Niederlagenserie von Union und FDP – in Bremen und Mecklenburg-Vorpommern, dann vor allem in Hamburg und
Baden-Württemberg, in Rheinland-Pfalz und Berlin. Schwarz-Gelb hat selbst keine Zukunft mehr und kann Deutschland in keine gute Zukunft
führen. Im Bund regiert das Chaos. Eine Mehrheit der Menschen hat der Bundesregierung das Vertrauen entzogen. Auch das
vorzeitigen Scheitern der Jamaika
-Koalition von CDU, FDP und Grünen an der Saar und das verantwortungslose Verhalten
von CDU, FDP und Linken bei der Blockade des Landeshaushaltes in NRW unterstreichen, dass Deutschland einen Neuanfang
braucht.
Wir blicken zurück auf die Schadensbilanz von Schwarz-Gelb in NRW. Mit Hannelore Kraft und Sylvia Löhrmann haben zwei starke und souveräne Frauen an der Spitze einer rot-grünen Minderheitsregierung trotz schwieriger Bedingungen einen stabilen, seriösen und vertrauenswürdigen Politikwechsel in NRW eingeleitet.
In ihrer Regierungszeit bis 2010 hat die schwarz-gelbe Landesregierung nichts getan, um die Finanzkrise vieler Städte
und Gemeinden in NRW zu bekämpfen. Im Gegenteil, sie hat diese Finanznot noch aktiv verschärft: Insgesamt rd. 3 Mrd. €
haben Rüttgers & Co. den Kommunen weggenommen bzw. vorenthalten, etwa durch die Kürzung des kommunalen Anteils an der
Grunderwerbsteuer, Eingriffe in den Kommunalen Finanzausgleich, die Kürzung der Erstattungen für Schülerbeförderung, die
Verdopplung des Kommunalanteils an Krankenhausinvestitionen und vieles andere mehr.
Nach der Regierungsübernahme im Bund dann der schwarz-gelbe Angriff auf die Kommunalfinanzen im Bereich der
Steuerpolitik: Das so genannte Wachstumsbeschleunigungsgesetz
mit Steuergeschenken für Hoteliers und Erben aus dem
Frühjahr 2010 bedeutete allein für die Kommunen bundesweit direkte finanzielle Einbußen von 1,6 Mrd. €, auf die
NRW-Kommunen entfielen davon ein knappes Viertel. Über den Kommunalen Finanzausgleich waren die Städte und Gemeinden
zudem noch an den Steuerausfällen des Landes beteiligt. Den Bundesrat passierte dieses Gesetz mit ausdrücklicher
Zustimmung der schwarz-gelben Landesregierung in Düsseldorf.
Im Rahmen der von Bundesfinanzminister Schäuble eingesetzten Gemeindefinanzkommission wurde der Versuch gestartet, der
wichtigsten kommunale Steuerquelle, der Gewerbesteuer, den Garaus zu machen. Das Projekt ist gescheitert, auch weil die
SPD eine klare Position zum Erhalt der Gewerbesteuer bezogen hat.
Diese Woche in abschließender Lesung im Bundestag und voraussichtlich am 11. Mai im Bundesrat geht es um das so genannte
Gesetz zum Abbau der kalten Progression
. Auch hier will Schwarz-Gelb Wohlhabende begünstigen und reicht die Zeche an
Länder und Kommunen weiter. Städte und Gemeinden müssen bundesweit erneut jährlich rd. 600 Mio. € direkt an
Steueraufkommen abgeben. Zusätzlich werden sie über die kommunalen Finanzausgleiche zu rd. 20 % an den Ausfällen der
Länder (insgesamt weitere 1,7 Mrd. €) beteiligt. Und wiederum müssen die NRW-Kommunen knapp ein Viertel des gesamten
Ausfalls tragen.
Zur Stärkung der Kommunalfinanzen hat Rot-Grün unter Hannelore Kraft sofort nach der Wahl 2010 damit begonnen, jährlich 300 Mio. € der von Rüttgers zu Unrecht abkassierten Mittel vom Land an die Kommunen zurück gegeben. Mit dem Stärkungspakt Stadtfinanzen werden bis 2020 insgesamt 3,5 Mrd. € für besonders mit Altschulden belastete Kommunen bereitgestellt. In der Gemeindefinanzkommission und im Bundesrat hat sich Rot-Grün den kommunalfeindlichen Steuerprojekten der Bundesregierung entgegen gestellt.
Schulchaos und soziale Spaltung statt gerechter Teilhabe – das war das Ergebnis der schwarz-gelben Bildungspolitik in
NRW.
Für die Schulanfänger bedeutete die Aufl��sung fester Grundschulbezirke mehr Freiheit nur für die Privilegierten.
Rüttgers hatte eine Unterrichtsgarantie
versprochen – ein typisches Täuschungsmanöverfielen. Denn in NRW fielen
jährlich rd. 4 Millionen Schulstunden aus – das Land war Schlusslicht beim Indikator erteilter Unterricht pro Schüler
.
Mit der Einführung von Studiengebühren erschwerte Schwarz-Gelb außerdem den Hochschulzugang für Kinder aus Familien mit
geringem Einkommen. Der gut gefüllte Geldbeutel der Eltern wurde Eintrittskarte für die Universitäten.
Einen Totalausfall bedeutete Schwarz-Gelb in NRW beim Ausbau von Betreuungsplätzen für Unter-Dreijährige (U3). Mit einer
Betreuungsquote von nur 11,6 % bildete NRW im letzten Regierungsjahr von Rüttgers das bundesweite Schlusslicht - für den
gesamten Ausbauzeitraum U3 hatte Schwarz-Gelb keine eigenen Landesmittel im Haushalt vorgesehen.
Zusätzlich zum Versagen beim Platzausbau sorgte Schwarz-Gelb mit dem schrägen Vogel KiBiz (Kinderbildungsgesetz) für
eine kräftige Beschädigung der pädagogischen Qualität in der frühkindlichen Bildung in NRW.
Rot-Grün hat in NRW die Weichen Richtung Zukunft gestellt: Der Zugang zu guter Bildung soll nicht mehr vom elterlichen Geldbeutel abhängen. Dazu wurden die Studiengebühren abgeschafft, das letzte Kitajahr beitragsfrei gestellt, der Schulkonsens zur Einführung der Sekundarschule geschlossen und das KiBiz umgestaltet, so dass die pädagogische Qualität der Betreuungseinrichtungen wieder verbessert werden konnten. Zugleich zeigen sich bereits die ersten Wirkungen des 400 Mio. € schweren Kita-Investitionsprogramms: Die Zahl der U3-Plätze konnte schon um 16.000 gesteigert werden.
Umweltverträgliche Energieversorgung, der Einsatz Erneuerbarer Energien und die Ausschöpfung der Möglichkeiten der
Kraft-Wärme-Kopplung – unter dem vormaligen Zukunftsminister
Rüttgers hat Schwarz-Gelb diese Ziele einer
energiepolitisch fortschrittlichen und nachhaltigen Landesentwicklung ausdrücklich gestrichen. Seine vorherige
Spitzenstellung bei der binnenländischen Windenergie hat NRW durch die restriktive Politik von Schwarz-Gelb ebenfalls
verloren – zum Ende der Ära Rüttgers betrug der Windenergieanteil an der Gesamterzeugung in NRW nur 3 %.
Vor dem Hintergrund des im vergangenen Jahr beschlossenen Atomausstiegs wiegen diese Versäumnisse der schwarz-gelben
Landespolitik besonders schwer. Und das Versagen von Schwarz-Gelb auf Bundesebene – insbesondere von Umweltminister und
CDU-Spitzenkandidaten Norbert Röttgen – die politisch beschlossene Energiewende nun endlich auch praktisch umzusetzen,
bedeutet für das Industrieland NRW eine erhebliche Standortgefahr in den kommenden Jahren.
Rot-Grüne Politikwende für sichere und saubere Energie
Aber anders als Schwarz-Gelb im Bund hat Rot-Grün in Düsseldorf angepackt und für Nordrhein-Westfalen die Vorreiterrolle beim Klimaschutz vorgesehen: Die Landesregierung hat 2011 das erste deutsche Klimaschutzgesetz mit verbindlichen Klimaschutzzielen auf den Weg gebracht. Damit will NRW einen wichtigen Beitrag leisten, damit die Bundesrepublik und die EU ihre Klimaschutzziele erreichen. Zudem wird aktiv das Ziel verfolgt, die technologischen und wirtschaftlichen Chancen zu nutzen, die sich durch eine ökologische Erneuerung bieten – NRW soll auch nach der Energiewende Industrie- und Energieerzeugungsland Nr. 1 in Deutschland bleiben.
Gut für NRW. Argumente
13 Hinweise & Fakten zur Haushalts- und Finanzpolitik in der nordrhein-westfälischen Landesregierung
1.
Die rot-grüne Landesregierung hat die Neuverschuldung 2011 auf weniger als die Hälfte dessen gedrückt, was die
Regierung Rüttgers geplant hatte!
In der mittelfristigen Finanzplanung von CDU-Ex-Finanzminister Helmut Linssen waren für 2011 neue Kredite in Höhe von
6,5 Milliarden Euro geplant. Das Ergebnis unter Rot-Grün: 3 Milliarden.
Ja, aber! Es gab doch auch viel höhere Steuereinnahmen.
Das stimmt. Die Steuereinnahmen waren 2011 um 2,8 Milliarden Euro höher als die Vorgängerregierung angenommen hatte.
Aber unsere Kreditaufnahme war rund 3,5 Milliarden niedriger - obwohl wir den Gemeinden 300 Millionen zurückgegeben,
die Studiengebühren abgeschafft und das letzte Kindergartenjahr beitragsfrei gestellt haben.
Ergebnis:
Wir haben die gesamten Mehreinnahmen in die Senkung der Neuverschuldung gesteckt.
Wir haben die Lastenverschiebung auf Kommunen und Studierende rückgängig gemacht und
wir haben darüber hinaus noch 700 Millionen weniger ausgegeben!
2.
Die rot-grüne Landesregierung fährt einen klaren Kurs auf das Erreichen der grundgesetzlich vorgegeben Schuldenbremse
– im Gegensatz zur schwarzgelben Vorgängerregierung!
Die von Finanzminister Norbert Walter-Borjans im Januar noch einmal ergänzte mittelfristige Finanzplanung sieht bei
der Neuverschuldung für 2014 eine 2 vor dem Komma vor. 2016/2017 soll eine 1 vor dem Komma stehen und damit bis 2020
ein ausgeglichener Haushalt erreicht werden.
Die mittelfristige Finanzplanung der Regierung Rüttgers rechnete auch nach der Aufnahme der Schuldenbremse in das
Grundgesetz noch bis 2014 mit eine Neuverschuldung von konstant sechseinhalb Milliarden Euro jährlich. Von
Abschmelzen keine Spur. Interne Vermerke aus dem Finanzministerium belegen, dass der damalige Finanzminister Helmut
Linssen davon ausging, dass bis 2015 zu keinem Zeitpunkt die Regelgrenze für die Neuverschuldung in der
NRW-Verfassung eingehalten werden könne.
Wir haben diese Grenze schon 2011 um 900 Millionen Euro unterschritten.
Ja, aber! Die CDU sagt, dass die Einnahmen für die nächsten Jahre zu hoch angesetzt seien.
Die CDU vergleicht die Planung der Steuereinnahmen für 2012 mit dem sehr niedrig veranschlagten Wert für 2011 und
kommt so auf einen Zuwachs von über 7 Prozent. In Wahrheit haben wir 2011 aber nicht 40,2 Milliarden Euro an Steuern
eingenommen, sondern 41,0. Deshalb ist der erwartete Zuwachs für 2012 nicht 7, sondern 4,9%. In den ersten zwei
Monaten des Jahres hatten wir ein Plus von 12%. Wir sind also deutlich über dem Plan.
Auch für den Zeitraum der Mittelfristigen Finanzplanung bis 2014 gilt: die gegenüber Schwarz-Gelb um etwa 3
Milliarden höher angesetzten Steuereinahmen gehen voll in die Absenkung der Kreditaufnahme - trotz Rücknahme aller
Lasten, die auf Kommunen, Studierende, Familien geschoben worden waren und trotz Mehrausgaben für die Bildung und den
Stärkungspakt Stadtfinanzen!
3.
Landesregierung nimmt grundgesetzlichen Auftrag zur Einhaltung der Schuldenbremse ernst.
Zugegeben, wir haben die Schuldenbremse in der strikten Form eines Verbots jeder Zusatzkreditaufnahme ab 2020
kritisch gesehen. Sie wird bei großen Investitionsprojekten im nächsten Jahrzehnt gewiss auch zu Problemen führen,
für die es noch keine absehbare Lösung gibt. Großinvestitionen können auch von Privatunternehmen und Privathaushalten
(Beispiel: Hauskauf) nicht aus dem laufenden Einkommen bezahlt werden.
Aber die Regelung steht im Grundgesetz und sie gilt. Und sie hat unverkennbar disziplinierende Wirkung. Das betrifft
die Ausgabenseite, aber auch die wachsende Einsicht, dass die notwendigen Ausgaben für die staatliche
Aufgabenerledigung auch kalkulierbare Steuereinnahmen erfordert. Nur so sind die Schulden in den Griff zu kriegen.
Ja, aber! Warum will die rot-grüne Landesregierung dann keine Änderung der nordrhein-westfälischen Landesverfassung?
Das behauptet die CDU. Die Schuldenbremse steht im Grundgesetz, und das gilt auch für NRW. Egal, ob wir unsere
Verfassung daran anpassen oder nicht. Das Grundgesetz steht über den Landesverfassungen. Hessen hat in seiner
Verfassung bis heute die Todesstrafe – ohne Wirkung, weil das Grundgesetz sie verbietet. Wir sagen, eine
Verfassungsänderung macht Sinn, wenn sie Aussagen zum Weg auf die Schuldenbremse zu macht und sicherstellt, dass die
Lasten am Ende nicht wieder nur auf andere, vor allem auf die Städte und Gemeinden verschoben werden.
4.
Die jetzt beendete Legislaturperiode ist die erste seit Jahrzehnten, in der der Anteil der Landesschulden gemessen an
der Wirtschaftskraft am Ende kleiner ist als zu Beginn!
Im Jahr 2011 betrug der Anteil der Landesschulden am Bruttoinlandsprodukt von Nordrhein-Westfalen 23,1%. 2009, im
letzten vollen Regierungsjahr von Schwarz-Gelb waren es noch 23,6%. Der Anteil der Schulden an der Wirtschaftskraft
des Landes ist damit zum erstenmal seit Jahrzehnten in einer Legislaturperiode gesunken!
Im letzten Jahr vor der Regierungsübernahme von Schwarz-Gelb im Jahr 2004 lag der Anteil noch bei 21,9%. Unter
Schwarz-Gelb ist die Verschuldungsquote also um 1,7% gestiegen!
Ja, aber! Die CDU sagt, das läge nur an der guten Wirtschaftsentwicklung.
Es liegt an beidem! An der deutlich gesenkten Neuverschuldung und der guten Konjunktur. Und beide Faktoren sind keine
Zufallstreffer. Die drastisch verkleinerte Neuverschuldung ist Ergebnis verantwortungsvollen Umgangs der Ministerien
mit ihren Haushaltsmitteln. Die gut laufende Konjunktur ist zu einem guten Teil Folge einer klugen Vorsorgepolitik
der damaligen Großen Koalition im Bund mit Bundesfinanzminister Peer Steinbrück und Bundesarbeitsminister Olaf
Scholz, weil in der Bankenkrise 2008/2009 eben nicht alle Geldhähne zugedreht wurden, sondern mit Konjunkturpaketen,
Abwrackprämien und einer beispielhaften Kurzarbeitsregelung dafür gesorgt wurde, dass die Beschäftigung hoch blieb
und der Konsum nicht einbrach.
A propos Konjunkturpakete und Verstecken von Schulden durch Schwarz-Gelb
Die Konjunkturpakete haben natürlich viel Geld gekostet, bezahlt mit Krediten. Die schwarz-gelbe Landesregierung hat
die Kofinanzierung des Landes in Höhe von 710 Millionen Euro aber nicht offen und transparent als Zusatzverschuldung
in den Landeshaushalt eingestellt. Sie hat dazu 2009 ein Sondervermögen eingerichtet, das eigene Kredite aufnehmen
durfte. So stiegen die Landesschulden um über 700 Millionen – 640 Millionen davon übrigens erst in der
Schuldenstatistik der rot-grünen Landesregierung. Im Landeshaushalt hat die schwarz-gelbe Vorgängerregierung sie aber
nie ausgewiesen...
So viel zum schwarz-gelben Vorwurf des Tricksens.
5.
Die Verschuldung des Landes liegt im unteren Mittelfeld der Länder. Das ist immer noch zu hoch, aber vom Spitzenplatz
bei der Verschuldung kann keine Rede sein.
Mit 7.300 Euro Schulden pro Einwohner liegt Nordrhein-Westfalen im Mittelfeld der sechzehn Bundesländer. In sieben
Ländern ist die Pro-Kopf-Verschuldung zum Teil enorm höher, in acht ist sie kleiner.
Kein Zweifel: Wir müssen weiter daran arbeiten, Aufgabenerfüllung, Aufgabenfinanzierung und die kritische Überprüfung,
was in welcher Weise zu erledigen ist, in Übereinstimmung zu bringen. Der Staat muss leistungsfähig bleiben, gerade mit
Blick auf die Schwächeren in der Gesellschaft. Aber nicht alles, was notwendig ist, berechtigt dazu, Kredite aufzunehmen
und die nächsten Generationen bezahlen zu lassen. Deshalb erfordert Konsolidierung auch eine Stärkung der Einnahmen nach
dem Prinzip: Starke Schultern müssen mehr tragen als schwache.
Ja, aber! Man liest doch immer wieder, in Nordrhein-Westfalen sei die Verschuldung am höchsten.
Nordrhein-Westfalen ist das mit Abstand bevölkerungsreichste Land. Wenn man Zahlen nicht auf die Bevölkerungszahl
bezieht, ist Nordrhein-Westfalen immer vorn, egal ob positiv oder negativ. Dann haben wir die meisten Schulden, aber
auch die meisten Millionäre, die meisten Armen, die meisten Unternehmensgründungen, die meisten Pleiten, aber auch das
meiste Geld.
So gesehen hat die Bundesrepublik Deutschland viel mehr Schulden (über 2.000 Milliarden Euro) als Griechenland (360
Milliarden Euro).
6.
Mit dem Umbau und der Trennung des Landes von der WestLB hat die Landesregierung zusammen mit den anderen
Verantwortungsträgern das Projekt, eine Großbank vom Markt zu nehmen, ruhig und entschlossen durch viele Klippen
geleitet. Dass Nordrhein-Westfalen keine Landesbank im klassischen Sinn mehr haben wird, ist ein Kraftakt, der ohne
klare Positionierung von Landesregierung und Landesfinanzminister so nie möglich geworden wäre.
Die Europäische Kommission hat unmissverständlich deutlich gemacht, dass sie das Fortbestehen der WestLB im Eigentum des
Landes nicht zulässt. Trotzdem hat bis Ostern 2011 niemand den Mut gehabt, die Konsequenzen aufzuzeigen und einen Weg zu
beschreiten, der die Lasten für die Steuerzahler minimiert.
Der 2010 abgewählte Ministerpräsident Rüttgers hat 2008 die letzte Möglichkeit eines halbwegs kostengünstigen
Zusammengehens der WestLB mit der Landesbank Baden-Württemberg aus kleinlichen Gründen vor die Wand gefahren.
Noch 2011 wollte sich kein anderer Verantwortlicher eindeutig zu einem Ende mit Schrecken statt eines Schreckens ohne
Ende bekennen. Andere Bundesländer schossen sogar bis zu 10 Milliarden Euro (Bayern!) nach, um ihre Landesbanken am
Leben zu erhalten, ohne sicher zu sein, schon bald in die nächste Krise zu schlittern. Es war Finanzminister Norbert
Walter-Borjans, der kurz vor Ostern 2011 öffentlich Position für einen Schlussstrich unter das Kapitel WestLB setzte und
Stellung für die Verbundbanklösung bezog, die jetzt in der Umsetzung ist. Mit dem Ziel, die fraglos großen Erblasten für
alle Beteiligten so gering wie möglich zu halten und sie fair auf die Eigentümer zu verteilen. Das ist vorbehaltlich
vieler noch zu verhandelnder Details mit den im Juni 2011 unterzeichneten Eckpunkten gelungen. Davon sind andere
Landesbanken weit entfernt.
Ja aber! Die CDU sagt, das Land habe zu viele Lasten übernommen und will die notwendige Milliarde Kapitalnachschuss
nicht im Haushalt veranschlagen.
Die Lasten des Landes sind größer als die der Sparkassen, aber dafür erhält das Land auch ein entsprechend größeres
Startkapital von den Sparkassen und vom Bund. Im Ergebnis sind lasten und Kapital damit fair verteilt. Außerdem hat das
Land künftig keine unkalkulierbaren Finanzmarktrisiken mehr. Das Land hat wie die Sparkassen die Pflicht, noch eine
Milliarde Euro zur Verfügung zu stellen. Wenn klar ist, wie viel davon 2012 eingezahlt werden muss, kommt das in den
Haushaltsentwurf. Es gibt aber Anlass zu der Annahme, dass ein Teil erst später benötigt wird.
Interessant ist, dass die CDU beim Nachtragshaushalt 2010 noch gegen eine vorsorgliche Veranschlagung von Mitteln für
die WestLB beim Verfassungsgericht geklagt hat, jetzt aber genau das verlangt, was sie 2010 bekämpft hat.
7.
Beim Ausgleich der Steuerkraft zahlt Nordrhein-Westfalen kr��ftig für die anderen: weit über 2 Milliarden Euro Jahr für
Jahr.
Nordrhein-Westfalen hat preisbereinigt ziemlich genau so viel in den Finanzausgleich für die anderen Länder eingezahlt
wie Bayern. Das hat in Bayern mancher vergessen.
Auch heute ist Nordrhein-Westfalen Zahlerland. Beim Ausgleich der Finanzkraft werden zunächst die Umsatzsteuereinnahmen
der Länder umverteilt. Dabei gibt Nordrhein-Westfalen knapp 2,5 Milliarden Euro an die anderen ab. Erst danach werden
die übrigen Steuereinnahmen ausgeglichen. Dabei hat Nordrhein-Westfalen für 2010 etwa 220 Millionen Euro zurückerhalten.
Macht unter dem Strich 2,2 Milliarden Euro für die anderen.
Ja, aber! Nordrhein-Westfalen war beim Länderfinanzausgleich jenseits der Umsatzsteuer doch früher auch Geberland und
gehört jetzt zu den Empfängern.
Stimmt. Als Schwarz-Gelb an die Regierung kam, hat NRW noch 428 Millionen Euro in den klassischen
Länderfinanzausgleich eingezahlt, am Ende der Regierung Rüttgers hatte sich das umgekehrt und das Land erhielt 286
Millionen. Pro Kopf der Bevölkerung sind das knapp 20 Euro. Im Vergleich etwa zu den über 800 Euro pro Kopf für Berlin
und Bremen oder den deutlich über 200 Euro pro Kopf für die ostdeutschen Länder Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt
und Sachsen ist das nicht viel. Aber der Trend war negativ. Im vergangenen Jahr sind die Steuern in Nordhein-Westfalen
genau so kräftig gesprudelt wie in den anderen Ländern. 2011 erhielt NRW nur noch 176 Millionen Euro oder knapp 10 Euro
pro Kopf.
8.
Vorsorgende Politik in Nordrhein-Westfalen belastet nicht andere im Länderfinanzausgleich, im Gegenteil: Sie entlastet
den NRW-Landeshaushalt und die Haushalte der anderen Länder.
Eine Landesregierung, die Geld in die Hand nimmt, um Chancen zu eröffnen, dass Menschen nicht auf Hatz IV oder andere
Transferzahlungen angewiesen sind und stattdessen mit einer guten Ausbildung zu Steuerzahlern werden, stärkt die
Steuerkraft des Landes. Das führt nicht zu mehr Ausgleichsansprüchen gegenüber den anderen Ländern, sondern zu weniger
oder sogar zu Zahlungen an die anderen.
Ein Land, das auf wichtige Investitionen in Bildung, Qualifizierung, Betreuung und Infrastruktur verzichtet, senkt
kurzfristig die Ausgaben, auf Dauer aber auch seine Steuerkraft.
Der beste Beleg für die Wirkung vorsorgender Politik sind die gegenwärtig sprudelnden Steuern. Die gibt es nur, weil die
damalige Große Koalition im Bund mit Bundesfinanzminister Peer Steinbrück und Bundesarbeitsminister Olaf Scholz viel
Geld in die Hand genommen hat, um die Wirtschaft mit Konjunkturpaketen und Abwrackprämien am Laufen und den Arbeitsmarkt
mit einer weitgehenden Kurzarbeitsregelung stabil zu halten. Wäre damals gedrosselt worden, hätten wir heute eine höhere
Arbeitslosigkeit und ein wesentlich schwächeres Konsumklima.
Ja, aber! Bayern behauptet doch immer, sie müssten für die Schulden von Nordrhein-Westfalen bezahlen.
Anders als immer wieder behauptet richtet sich der Länderfinanzausgleich nicht nach den Ausgaben im Landeshaushalt und
schon gar nicht nach den Schulden, sondern einzig und allein nach der Steuerkraft pro Kopf. Wenn man Bayerns
Ministerpräsident und seinem Finanzminister nicht Ahnungslosigkeit vorwerfen will, muss man ihnen unterstellen, dass sie
bewusst falsche Behauptungen in die Welt setzen, um Stimmung für ihre eigene Wiederwahl zu machen.
9.
Pro-Kopf der Bevölkerung hat Nordrhein-Westfalen die niedrigsten Ausgaben im Landeshaushalt
Mit 3.008 Euro pro Kopf (Werte für 2010) sind die Landesausgaben in Nordrhein-Westfalen die niedrigsten aller
Bundesländer. In den anderen Ländern bewegen sich die Pro-Kopf-Ausgaben zwischen 3.092 Euro (Niedersachsen) und 6.933
Euro (Bremen). In Bayern betragen sie 3.346 Euro.
Ja, aber! Warum muss Nordrhein-Westfalen dann mehr Kredite aufnehmen als Bayern?
Weil Bayern höhere Steuereinnahmen pro Kopf der Bevölkerung hat. Nordrhein-Westfalen ist in den vergangenen fünf
Jahrzehnten geprägt von einem tiefgreifenden und erfolgreichen Strukturwandel. Dem Ausmaß, in dem sich die
Wirtschaftstruktur und damit auch die Anforderung an die Qualifikation der Menschen geändert hat, konnten Teile der
Bevölkerung nicht folgen. Das bedeutet zum einen Steuerausfälle bei denen, die in der veränderten Berufswelt keine
Beschäftigung finden, und es bedeutet mehr Aufwand, um die Menschen an die neuen Strukturen und die damit verbundenen
Chancen heranzuführen. Auch damit sie und ihre Kinder künftig gut verdienende Steuerzahler werden.
10.
Rot-Grün hat die Entlastung von NRW-Kommunen im Ost-West-Steuerausgleich durchgesetzt: 67 Millionen Euro mehr für
NRW-Kommunen
Durch die Initiative von NRW ist ein erster Schritt zur Änderung einer Steuerverteilung eingeleitet worden, die sich nur
an der Himmelsrichtung und nicht am tatsächlichen Bedarf orientiert. Die so genannte Ost-Milliarde, die Vorab-Zuweisung
aus der Umsatzsteuer an die Kommunen in Ostdeutschland wurde rückwirkend von 2010 an von 1 Milliarde zunächst auf rund
800 Millionen gesenkt.
Ergebnis für die Städte und Gemeinden in NRW: 67 Millionen mehr für die Lösung der Probleme hier vor Ort.
Ja, aber! Einige ostdeutsche Länder schaffen anders als Nordrhein-Westfalen schon heute ausgeglichene Haushalte.
Das stimmt und freut uns. Aber der Hinweis muss erlaubt sein, dass das mit hohen Zuweisungen aus den westdeutschen
Ländern gelingt, die dieses Geld für die Lösung der eigenen Probleme weniger in der Kasse haben. Deshalb muss die
Strukturhilfe sich an den tatsächlichen Problemlagen orientieren und nicht an der Himmelsrichtung.
11.
Die rot-grüne Landesregierung lehnt Steuersenkungen auf Pump entschieden ab, weil sie zu Einnahmeausfällen führen, die
entweder durch neue Kredite oder den Abbau staatlicher Leistungen aufgefangen werden müssen. Beides trifft am Ende die
Kleinverdiener am stärksten.
Wenn die Bundesregierung in Zeiten defizitärer Haushalte Steuern senkt, macht sie die Schuldenbremse unmöglich. Jeder
Euro Steuersenkung ist ein Euro mehr Neuverschuldung. Allein der Landeshaushalt von Nordrhein-Westfalen würde durch die
Berliner Steuersenkungspläne um rund 440 Millionen Euro zurückgeworfen, die nordrhein-westfälischen Kommunen zusätzlich
um 150 Millionen. Das ist mit der rotgrünen Landesregierung nicht zu machen.
Ja, aber! Die Bundesregierung behauptet, dass die Anhebung des Grundfreibetrags verfassungsrechtlich geboten und der
Abbau der kalten Progression eine Frage der Steuergerechtigkeit sei.
Auch die nordrhein-westfälische Landesregierung will ein steuerfreies Existenzminimum. Dafür gibt es ein geordnetes
Verfahren. Die Bundesregierung muss einen Existenzminimumbericht vorlegen, der Auskunft über die notwendige Anhebung des
Grundfreibetrags gibt. Dass der Bericht nicht vorliegt, aber im Vorgriff schon Schritte unternommen werden sollen, ist
eine reine Rettungsaktion für die FDP, die dringend einen Erfolg mit ihren Steuersenkungsversprechen braucht. Weder die
Erhöhung des Freibetrags noch ein Inflationsausgleich bei den jeweiligen Einkommensgrenzen schafft mehr Gerechtigkeit,
wenn es keine Gegenfinanzierung durch höhere Spitzensteuern für Großverdiener und eine wirksame Besteuerung großer
Vermögen und Erbschaften gibt. Sonst sind es vor allem die kleinen Einkommensbezieher, die die Löcher stopfen müssen,
die das vermeintliche Geschenk einer Steuersenkung reißt.
12.
Mit Nordrhein-Westfalen gibt es keinen Freifahrtschein für Millionenbetrüger, die Bildungschancen und Infrastruktur in
Deutschland nutzen, aber sich vor der Rechnung drücken und ihr Geld im Ausland vor der Steuer verstecken.
Die Bundesregierung hat mit der Schweiz ein Steuerabkommen ausgehandelt, dass Millionenbetrüger straffrei stellt, wenn
sie nur einen kleinen Teil ihrer Beute zurückgeben. Das ist ein Schlag ins Gesicht jedes ehrlichen Steuerzahlers.
Dagegen leistet die Landesregierung zusast ein Schlag ins Gesicht jedes ehrlichen Steuerzahlers.
Dagegen leistet die Landesregierung zusammen mit den anderen sozialdemokratisch und grün regierten Ländern entschiedenen
Widerstand.
Auch wir wollen geordnete Vereinbarungen mit der Schweiz. Wir sagen auch, dass man einen Schlussstrich unter die
Vergangenheit ziehen muss. Der darf aber nicht so aussehen, dass die Ehrlichen die Dummen sind. Wer betrogen hat, muss
schlechter davon kommen, und für die Zukunft dürfen keine Schlupflöcher offen bleiben. All das leistet der derzeitige
Entwurf nicht. Im Gegenteil: Die Schweizer Seite will Ermittlungen erschweren – etwa indem CDs mit Daten von
Steuerhinterziehern nicht mehr erworben werden dürfen – und sie will die Strafverfolgung ermittelter Fälle verhindern.
Dazu sagen wir nein, weil die ehrlichen Steuerzahler in Deutschland am Ende für die Summen aufkommen müssen, um die
Multimillionäre uns alle zusammen betrügen.
Ja, aber! Die CDU sagt, ein schlechtes Abkommen brächte immer noch mehr als gar keines. Nordrhein-Westfalen würde über
eine Milliarde Euro verschenken, wenn das Abkommen nicht zustande käme.
Die Haltung der CDU ist gleichermaßen wirklichkeitsfremd wie unmoralisch. Die von der CDU geschätzten Einnahmen setzen
nämlich voraus, dass Steuerbetrüger, die in der Vergangenheit ein erhebliches Maß an krimineller Energie bewiesen haben,
die fünfmonatige Schonfrist, die das Abkommen vom Tag des Inkrafttretens an vorsieht, nicht nutzen, um ihre Schäfchen
ins Trockene zu bringen. Dazu müssten sie nicht einmal die Bank wechseln, sie müssten ihr Kapital lediglich auf eine
Konto ihrer Schweizer Bank in einer anderen Steueroase umbuchen.
Unmoralisch ist die Haltung der CDU deshalb, weil es ihr offenbar ausreicht, wenn ein Bankräuber weniger als die Hälfte
der Beute zurückgibt und dafür straffrei bleiben soll. Mehr noch: Mit dem Abkommen würde der letzte Druck auf
Steuerhinterzieher entfallen, über Daten-CDs aufzufliegen. Das hat allein in NRW in der Vergangenheit zu über 6.000
Selbstanzeigen und Nachversteuerungseinnahmen von mehr als 300 Millionen Euro geführt.
13.
Die Alternativen der CDU sprechen für sich:
Die CDU hat während der vergangenen zwanzig Monate keine brauchbare Alternative nennen können. Im Gegenteil: Die
Vorschläge der Opposition waren widersprüchlich, in aller Regel eher teuer (Inklusion, weitere Mittel für Kommunen nach
Kürzung in der eigenen Regierungszeit) und da, wo Einsparvorschläge gemacht werden, sind sie in hohem Maß unseriös.
Nur zwei Beispiele:
1.
CDU: Abbau von 12.000 Stellen bis 2015
In der schwarz-gelben Regierungszeit hatten CDU und FDP 90 Prozent der rund 340.000 Stellen im Landesdienst von der 1,5
prozentigen Stellenkürzung ausgenommen, weil Lehrerstellen, Polizisten, Justiz- und Finanzbeamte dafür nicht infrage
kamen. In Wahrheit bezog sich der breit kommunizierte Stellenabbau also nur auf zehn Prozent oder 1,5% von rund 30.000
Stellen. Damit ist schon genug Schaden angerichtet worden. Jetzt, in der Opposition, sieht die CDU plötzlich
Möglichkeiten, 40% dieser Stellen (12.000 von 30.000) abzubauen.
2.
CDU: Mit nur 4% Kürzung der Landesprogramme und landesgesetzlichen Leistungen lassen sich über 580 Millionen Euro
sparen.
Wenn 580 Millionen 4% sind, dann ist der 100%-Ausgangswert 14,5 Milliarden. Zu diesem Umfang landesgesetzlicher
Leistungen gehört der kommunale
Steuerverbund in Höhe von knapp 8,5 Milliarden Euro. Das ist rund der Anteil an den Steuereinnahmen des Landes, der den
Städten und Gemeinden zusteht.
Wenn die CDU hier 4% kürzen will, muss sie den Gemeinden sagen, dass dann rund 340 Millionen Euro weniger an die
Gemeinden fließen. Wie passt das zusammen mit der gleichzeitig erhobenen Forderung nach 350 Millionen mehr für die
Kommunen?
Oder sollen die Kommunen von der Kürzung ausgenommen werden? Dann kann man aber mit 4% Kürzung keine 580 Millionen
sparen, sondern müsste beim Rest etwa 10% sparen – etwa bei der Ersatzschulförderung oder dem Maregelvollzug.
Nach solcher Art geistreichen Vorschlägen ist nur eines konsequent:
Die CDU zieht ihre Experten
aus dem Verkehr. Weder der haushalts- und finanzpolitische Sprecher noch der Vorsitzende
des Haushalts- und Finanzausschusses werden dem nächsten Landtag angehören.
• Änderung des Abgeordnetengesetzes / Diäten http://www.nrwspd.de/db/docs/doc_39483_2012413152457.pdf
• Dienstrechtsreform & Mitbestimmung – Betroffene zu Beteiligten machen
http://www.nrwspd.de/db/docs/doc_39484_2012413152518.pdf
• Energiewende http://www.nrwspd.de/db/docs/doc_39485_2012413152545.pdf
• EU-Strukturförderpolitik für NRW http://www.nrwspd.de/db/docs/doc_39486_201241315266.pdf
• Fachkräfte http://www.nrwspd.de/db/docs/doc_39487_2012413152626.pdf
• Förderung von Mittelstand / Handwerk http://www.nrwspd.de/db/docs/doc_39488_201241315274.pdf
• Haushalt & Finanzen http://www.nrwspd.de/db/docs/doc_39489_2012413152726.pdf
• Industriepolitik http://www.nrwspd.de/db/docs/doc_39491_2012413152819.pdf
• Klimaschutz http://www.nrwspd.de/db/docs/doc_39493_2012413152916.pdf
• Demokratie stärken! http://www.nrwspd.de/db/docs/doc_39494_2012413152934.pdf
• Kommunale Handlungsfähigkeit sicherstellen! http://www.nrwspd.de/db/docs/doc_39495_2012413152953.pdf
• Ladenöffnung http://www.nrwspd.de/db/docs/doc_39496_2012413153012.pdf
• Landtagsauflösung/Wahlkosten http://www.nrwspd.de/db/docs/doc_39497_2012413153039.pdf
• Mindestlohn / Zeit- und Leiharbeit http://www.nrwspd.de/db/docs/doc_39498_2012413153056.pdf
• Sozialer Arbeitsmarkt http://www.nrwspd.de/db/docs/doc_39499_2012413153116.pdf
• Jetzt auch den Westen stärken – Solidarität mit den Kommunen in unserem Land http://www.nrwspd.de/db/docs/doc_39492_2012413152850.pdf
• Sicherer Strafvollzug http://www.nrwspd.de/db/docs/doc_39500_2012413153135.pdf
• Tariftreuegesetz http://www.nrwspd.de/db/docs/doc_39501_2012413153155.pdf
• Altenpflege http://www.nrwspd.de/db/docs/doc_39654_201241820045.pdf
• Ausbau der Betreuungsplätze für Unter-Dreijährige (U3) http://www.nrwspd.de/db/docs/doc_39655_20124182015.pdf
• Bachelor/ Masterstudienplätze http://www.nrwspd.de/db/docs/doc_39713_2012420185250.pdf
• Dichtigkeitsprüfungen http://www.nrwspd.de/db/docs/doc_39657_201241820134.pdf
• Fracking http://www.nrwspd.de/db/docs/doc_39656_201241820119.pdf
• Frauenquote / Frauen in Führungspositionen http://www.nrwspd.de/db/docs/doc_39659_201241820229.pdf
• Frühkindliche Bildung http://www.nrwspd.de/db/docs/doc_39660_201241820248.pdf
• Gleichberechtigt leben! http://www.nrwspd.de/db/docs/doc_39661_20124182038.pdf
• Gleichstellungspolitik, Frauen im Erwerbsleben http://www.nrwspd.de/db/docs/doc_39662_201241820328.pdf
• Grundschulen http://www.nrwspd.de/db/docs/doc_39663_201241820342.pdf
• Integration von Migrantinnen und Migranten http://www.nrwspd.de/db/docs/doc_39664_201241820356.pdf
• Landesstraßenbau - Erhalt vor Neubau
http://www.nrwspd.de/db/docs/doc_39665_201241820413.pdf
• Nichtraucherschutz / E-Zigarette http://www.nrwspd.de/db/docs/doc_39666_201241820435.pdf
• Verkehrspolitik: Wende in der Verkehrspolitik
http://www.nrwspd.de/db/docs/doc_39667_201241820451.pdf
• Verkehrspolitik: Vorrang für ÖPNV und SPNV http://www.nrwspd.de/db/docs/doc_39668_20124182058.pdf