SPD
Ortsverein Eickel
Nach mehr als vier Jahren konnte die umfangreiche Erneuerung der Linie 306 in der Eickeler Straße und der Hauptstraße abgeschlossen werden. Sie wird jetzt auch auf der Riemker Straße zweigleisig geführt. Damit ist der Streckenverlauf nun komplett niederflurgerecht ausgebaut, der Abwasserkanal saniert und die Straßenoberfläche erneuert. Die Verbesserung der Qualität des Wohnumfeldes ist unverkennbar und kommt Anwohnern, Geschäftsleuten und Verkehrsteilnehmern gleichermaßen zugute.
Wir freuen uns, Sie bei den Feiern zu begrüßen:
Dr. Ottilie Scholz
Aufsichtsratsvorsitzende der BOGESTRA AG, Oberbürgermeisterin der Stadt Bochum
Horst Schiereck
Oberbürgermeister der Stadt Herne
Gisbert Schlotzhauer
Vorstand Personal, Kommunikation und Infrastruktur der BOGESTRA AG
Dr. Burkhard Rüberg
Vorstand Finanzen, Marketing und Kundenservices der BOGESTRA AG
Um 11 Uhr findet dort ein kleiner Festakt statt. Für das leibliche Wohl und Ihre Unterhaltung mit Musik und Kleinkunst ist jeweils gesorgt.
Um die fertig gestellte Strecke zu besichtigen und die neue
Linie 306 kennen zu lernen, haben Sie danach die Möglichkeit, an Sonderfahrten mit der Variobahn, unserer neuen komfortablen Fahrzeuggeneration, teilzunehmen.
Bis dahin verbleibe ich mit freundlichen Grüßen
Elisabeth Majchrzak-Frensel
(Ortsvereinsvorsitzende)
"Für Staunen, aber auch Schadenfreude bei den Sozialdemokraten im Zelt hatte ein Vorfall am Morgen gesorgt. Im Herzen von Eickel hätten Plakate der Bochumer CDU gegen das Bogestra Beschleunigungs-Programm gehangen, berichteten mehrere SPD-Aktive. Die seien dann aber schnell von der örtlichen CDU abgehängt worden. Das ist dann wohl ein Bärendienst der Bochumer Parteifreunde gewesen ..." so kommentierte Rainer Rüsing im Wochenblatt vom 16. August 2009.
Der Personalrat und die Beschäftigten der Bogestra waren not amused. Sie wehrten sich mit einem Flugblatt im ÖPN.
Bogestra-Vorstand Gisbert Schlotzhauer (r.) konnte OB Horst Schiereck endlich den Spaten zurückgeben, den er bei Baubeginn vor vier Jahren bekommen hatte
Auch Elisabeth Majchrzak-Frensel als Fraktionsvorsitzende der Eickeler Bezirksvertretung erhielt ein Bild mit dem Streckenplan der Linie 306- Mit ihr freut sich das Bogestra-Maskottchen Herbert
Hintere Reihe v.l. Bezirksvorsteher Eickel Horst Paulus, Gerd Bollmann, MdB, Bezirksvorsteher Wanne Ulrich Koch
Kostenlos konnte man auf neuem Gleiskörper die neuen Vario-Bahnen der Linie 306 kennen lernen. Im Eickeler Festzelt wurde zeitgleich mit Freibier, Musik und Comedy das Ende der Arbeiten gefeiert. Als Geschenk erhielt der OB ein Modell des alten Triebwagen-Typs, der in den kommenden Jahren schrittweise gegen die neuen Bahnen ausgetauscht wird. Ein großes Dankeschön reichten beide an die Bürger und Kaufleute weiter, die unter den Arbeiten - gleichzeitig wurde auch das Kanalnetz erneuert - stark gelitten haben.
Der Lärm der Maschinen, der Gestank der Baustellenfahrzeuge, der aufgewirbelte Dreck in der Luft, der Matsch an den Schuhen, die Umleitungen, die Straßen-Vollsperrungen, das Umsteigen in Ersatz-Busse, die Störungen der Nachtruhe – all' das haben die Wanne-Eickeler, die entlang der Straßenbahn-306-Strecke wohnen, bald hinter sich.
Die Großbaustelle, die im April 2005 als 30-Millionen-Euro-Projekt baupartnerschaftlich unter anderem von der Stadt Herne und der Bogestra in Angriff genommen wurde, geht in ihre letzte Phase. Das Licht am Ende des Tunnels beleuchtet ein Datum: den 30. September 2009. Spätestens dann soll alles fertig sein.
Wir gehen mit großen Schritten dem Ende des Großprojektes 306 entgegen. Seit dem vergangenen Wochenende läuft der
Straßenbahnverkehr erstmals auf der gesamten strecke zwischen Bochum und Wanne-Eickel Hauptbahnhof zweigleisig. Das
Nadelöhr auf der Riemker Straße ist Vergangenheit, so wie bis Ende September die gesamte Bau-Maßnahme Vergangenheit sein
wird
, sagt Bogestra-Sprecher Christoph Kollmann. Als letzter Akt des Projektes, das zwischenzeitlich nicht nur von
durch Umsatzeinbußen gebeutelten Geschäftsleuten unter den Anliegern als Drama empfunden wurde, werden neue
Fahrleitungen über die modernisierte Straßenbahnstrecke gesetzt.
Grobe Arbeiten müssen zur Zeit nur noch im Bereich der Eickeler Straße in Richtung Bochum erledigt werden. Dort gilt
für die Autofahrer nach wie vor die Einbahnstraßen-regelung. Kollmann: Anfang September werden die dortigen Kanal- und
Straßenbauarbeiten beendet.
Einseitig läuft der Verkehr momentan auch noch auf der Hauptstraße zwischen Wanne-Süd und Eickel. Aber die Arbeiten zwischen den Einmündungen Kurhausstraße und Heisterkamp sind schon so weit fortgeschritten, dass Kollmann ihr Ende für
Anfang oder Mitte August
in Aussicht stellt.
Auch auf der übrigen Strecke bleibt noch einiges zu tun, allerdings vergleichsweise eher aus dem Bereich
Feinschliff
– Spritzschutz-Scheiben zum Schutz wartender Fahrgäste am Solbad, Geländer am Heisterkamp und Hugenpoth und zum Herbst hin werden einige Pflanzen zur Begrünung gesetzt.
Kollmann: Selbst die Skeptiker müssen eingestehen: Es war viel Dreck und viel Lärm, aber das Ergebnis kann sich
sehen lassen.
Überhaupt habe man mit dem Beschwerde-Management seitens der Bogestra sehr gute Erfahrungen gemacht.
Wenn man den Leuten erklärt, wie die Arbeitsabläufe sind, warum es nicht immer auf einer Baustelle von Arbeitern
wimmeln muss, wenn man ihre Sorgen und Bedenken ernst nimmt und die Dinge transparent macht, dann kann man die Schärfe
aus der Diskussion nehmen
, erläutert der Kommunikationsprofi. Deshalb werde man auch das Wanne-Eickeler Modell
Bürgerbüro 306
für bevorstehende Bauvorhaben in Langendreer und Gelsenkirchen übernehmen.
Ein Argument für die Notwendigkeit des 306-Projektes war die Beschleunigung der Bahn. Kollmann: Ob wir die
durchschnittliche Reisegeschwindigkeit wie angestrebt von 14 auf 19 Stundenkilometer erhöhen können, muss sich jetzt, wo
endlich alles zweigleisig läuft, in der Praxis zeigen.
Das Fest auf dem Marktplatz war noch in vollem Gange, als sich der Tross aus Vertretern der Bogestra und der Stadt Herne aufmachte zur nahen Haltestelle: Die Offiziellen mussten weiter – zur nächsten Abschlussfeier, zur nächsten OB-Ansprache, zur nächsten Lobhudelei.
Auch in Hofstede feierten sie das Ende der Baumaßnahme 306
, die Einschränkungen, die Sie in Kauf nehmen mussten, haben sich gelohnt
, sagte Bochums Stadtoberhaupt Ottilie Scholz vor dem Prater, und dass alles sehr schön geworden
sei.
Es war ein langer Weg, der nun mit den Feiern in Eickel und Hofstede endete. Beinahe zumindest. Denn noch wird auf
dem Teilstück zwischen dem Kreisel an der Magdeburger Straße und dem St.-Jörgen-Platz geschuftet. Doch das, sagt
Christoph Kollmann von der Bogestra, sind nur Restarbeiten
, Ende September soll die Beschleunigung der Linie 306
endgültig abgeschlossen sein – früher als erwartet, denn eigentlich war das Ende der Baustelle erst für Ende 2009
geplant. Vier Jahre dauerte der Prozess, das Projekt auf Herner Stadtgebiet verschlang 30 Mio Euro, weitere 8,5 Mio
fielen für die Beschleunigung auf Bochumer Boden an. Die Bahn fährt nun in 32 Minuten von Bahnhof zu Bahnhof.Die 306
ist eine der Kassenknüller-Linien der Bogestra: Mehr als 15 000 Menschen nutzen die Strecke täglich.
In den letzten vier Jahren hat mancher Eickeler einen Sinneswandel vollzogen. Die Widerstände gegen die Baupläne
waren heftig, es gab so manchen lautstarken Disput zwischen den Verantwortlichen, die die Beschleunigung verteidigten,
und den Geschäftsleuten und Anwohnern, die Umsatzeinbußen und Baustellendreck vorausahnten. Ralf Lieder,
Abteilungsleiter im Tiefbauamt der Stadt Herne, drückt es so aus: Es gab zunächst viel Skepsis.
Doch habe sich das Blatt bald gewendet. Als der erste Teilabschnitt fertig war, schlug die Stimmung um. Da haben die Leute gesehen, wie
alles mal aussehen wird.
Die Differenzen sind vergessen, beteuern die Beteiligten. Er könne mit den Wortführern der Eickeler Werbegemeinschaft (WG) ein Bier trinken
gehen, und die WG träumt schon von der Hauptstraße als Hernes zweitem Boulevard
– so schön und großzügig sei die Straße gestaltet worden.
Die Arbeiten entlang der Linie 306 sind eines der größten Verkehrs-Projekte, die in Herne je angefasst wurden. Nur
der Bau der U-Bahn sei noch aufwändiger, teurer gewesen, sagt Lieder. Als Eickeler hat er auch eine private Meinung zu
den Befindlichkeiten seiner Heimatstadt. Die neue Bahnlinie solle nur ein Auftakt sein für weitere Veränderungen, ein
erster Schritt, um den Ortsteil attraktiver zu gestalten. Eickeler wie Wanner fühlen sich benachteiligt? In
Wanne-Eickel
, sagt Lieder, passiert viel mehr als in Herne.