SPD
Ortsverein Eickel
Liebe Genossinnen und Genossen,
der SPD-Ortsverein Eickel lädt seine Mitglieder herzlich ein,
ein, zur Teilnahme aan der
Taverne Kavala
Die Wahlen in diesem Jahr sind vorbei, doch nach der Wahl heißt auch vor der Wahl. Die Landtagswahl - voraussichtlich am 9. Mai 2010 - wirft ihre Schatten voraus. Beide Wahlkreise, die Herne betreffen, sind neu zu besetzen.
Frank Sichau tritt im Wahlkreis 110 Herne I nicht mehr an. Dafür haben drei Genossen ihre Kandidatur angemeldet:
Roberto Gentilini, Ulrich Klonki und Alexander Vogt.
Vor der Herner Wahlkreiskonferenz am 18. November 2009 ist der Parteitag vorgeschaltet, der eine Empfehlung für die
Wahlkreiskonferenz abgibt. An diesem Parteitag nehmen auch die Eickeler Unterbezirksdelegierten teil. Darum sollen
diese Kandidaten auf der heutigen Mitgliederversammlung auch bei uns die Gelegenheit haben, sich näher
vorzustellen.
Birgit Fischer (Wahlkreis 109 Bochum III / Herne II), der den Stadtbezirk Eickel betrifft, hat ihr Mandat aus beruflichen Gründen niedergelegt. Für diesen Wahlkreis werden sich am Link 3. November 2009 die Kandidaten auf einer Mitgliederversammlung im Stadtbezirk Eickel vorstellen. Ich bitte Euch, diesen Termin schon einmal vorzumerken.
Der Landtagskandidat des Wahlkreises 109 wird auf der Wahlkreiskonferenz am 23. November 2009 gemeinsam von den Eickeler, Bochumer und Wattenscheider Delegierten gewählt.
Dafür werden heute die Wahlkreisdelegierten des Ortsvereins Eickel gewählt. Die Delegierten müssen innerhalb der Wahlkreisgrenzen wohnen, das 18. Lebensjahr vollendet haben und die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen.
Für diese Wahlkreisdelegiertenkonferenz werden von den Ortsvereinen insgesamt 60 Wahlkreisdelegierte gewählt. Der Delegiertenschlüssel entspricht den abgerechneten OV-Mitgliedern:
Bis dahin verbleibe ich mit freundlichen Grüßen
Elisabeth Majchrzak-Frensel
(Ortsvereinsvorsitzende)
Der SPD-Stadtbezirk kürt heute in einer Woche seinen Kandidaten für die Wahl am 9. Mai 2010 im Landtagswahlkreis 109, zu dem neben Wattenscheid (außer Eppendorf) auch Bochum-West und Herne-Eickel gehören.
Mit Dirk Dziabel (38) und Serdar Yüksel (36) werben zwei relativ junge Kandidaten um das Vertrauen der Stadtbezirks-Delegierten.
Im Vorfeld der Veranstaltung sorgt Stadtverordneter Dirk Dziabel jedoch für einen Eklat: Der stellvertretende
Stadtbezirks-Vorsitzende teilte mit: Zu meinem Bedauern und meiner Überraschung wurde die Delegiertenkonferenz von Mittwoch auf Dienstag vorgezogen. Daher werde ich nicht in persona daran teilnehmen können.
Die WAZ erreichte den von seinem Ortsverein Heide-Ost für die Landtagskandidatur nominierten Betriebswirt gestern in Andalusien. Dziabel erklärte gegenüber der Redaktion: Ich weiß nicht, warum man den Termin verlegt hat. Am Dienstag bin ich wegen einer dringenden anderen Verpflichtung verhindert. Mit mir hat niemand darüber gesprochen. Natürlich ist das merkwürdig. Trotzdem halte ich meine Kandidatur aufrecht. Ich gehe davon aus, dass meine Bewerbung den Delegierten vorgelesen wird.
Neuen Termin Anfang September mitgeteilt
Stadtbezirksvorsitzender Dieter Rakowski widerspricht der Darstellung Dziabels entschieden: Wir haben bereits Anfang September per Mail den neuen Termin mitgeteilt. Die Entscheidung ist aus der Not heraus geboren worden. Denn am Mittwoch tagt die Delegiertenkonferenz des Stadtbezirks Südwest, in der sich dann auch der von uns nominierte Kandidat vorstellen muss.
Für Rakowski ist klar: Wer sich bei uns nicht persönlich präsentiert, der hat schlechte Karten. Und natürlich
erwarten wir, dass der am Dienstag Unterlegene seine Kandidatur zurück zieht und unseren Mann, wie wir alle im
Stadtbezirk, ohne Wenn und Aber unterstützt.
Kein Kommentar zum Tohuwabohu
Serdar Yüksel möchte das Tohuwabohu um Dirk Dziabel nicht kommentieren: Es ist ein Gebot der Fairness gegenüber meinem Gegenkandidaten, sein Verhalten nicht zu bewerten
, sagt der Gesundheitsmanager, der von den Ortsvereinen Wattenscheid-West, Leithe. Westenfeld-Mitte und Höntrop Süd vorgeschlagen worden ist. Außerdem kann sich der 36-Jährige bei seiner Kandidatur auf ein Votum des Vorstandes und des Stadtbezirks-Ausschusses stützen.
Vor fünf Jahren gewann Birgit Fischer hauchdünn
Ohne dem Ausgang der Delegiertenwahl am kommenden Dienstag vorgreifen zu wollen, erklärt Serdar Yüksel: Seit nunmehr drei Jahren ist der Landtagswahlkreis 109 verwaist. Es darf nicht länger so bleiben, dass die ehemals selbstständige Stadt Wattenscheid nicht mehr im Landtag vertreten ist. Unser aller Ziel ist es, dass der nächste Landtagsabgeordnete aus Wattenscheid kommt.
Ein Unbekannter rückte nach
Bereits vor fünf Jahren hatte sich Yüksel um ein Landtagsmandat beworben. Bei der entscheidenden Wahlkreiskonferenz unterlag er jedoch mit einer Stimme der damaligen Ministerin für Gesundheit, Soziales, Frauen und Familie, Birgit Fischer. Sie legte im Mai 2007 ihr Landtagsmandat nieder. Bereits seit dem 1. Januar 2007 bekleidet sie das Amt der stellvertretenden Vorsitzenden der Barmer Ersatzkasse. Für Fischer rückte damals ein im Wahlkreis 109 völlig unbekannter Politiker aus dem Sauerland in den Landtag nach.
Die Stadtbezirksdelegiertenkonferenz findet am Dienstag ab 18 Uhr in der Preins-Feld-Schule statt. Dabei geht es auch um die Tränenliste.
24 Stimmen aus Bochum, 13 aus Herne-Eickel, 23 aus Wattenscheid. Jene Zahlen stellen das Kräfteverhältnis in der Wahlkreiskonferenz dar, die am 23. November über den Mann entscheidet, der im Mai 2010 als SPD-Spitzenkandidat im Wahlkreis 109 antritt.
Man muss kein Prophet sein, um das Duell Thorsten Kröger (Bochum) gegen Serdar Yüksel (Wattenscheid) vorherzusagen. Dirk Dziabel hat sich durch sein Verhalten definitiv geoutet. Mehr noch: Er hat seiner Partei vor Ort einen beträchtlichen Image-Schaden zugefügt. Das erinnert doch mehr an ein Hänneschen-Theater als an ernst zu nehmende Politik. Zünglein an der Waage werden die Stimmen aus Herne-Eickel sein. Wenn Serdar Yüksel eine Chance haben will, müssen alle Wattenscheider Delegierten hinter ihm stehen. Das war vor fünf Jahren leider anders.
Wenn am 9. Mai der neue Landtag in NRW gewählt wird, schickt die Herner SPD den jüngsten Kandidaten aller Zeiten nach Düsseldorf.
Der 30-jährige Alexander Vogt wurde am Mittwochabend nach knapp dreistündiger Tagung mit deutlicher Mehrheit als Nachfolger des 61-jährigen Frank Sichau gewählt. Er setzte sich auf der Wahlkreiskonferenz mit 60 zu 52 Stimmen gegen den noch verbliebenen Konkurrenten Ulrich Klonki (55) durch. Roberto Gentilini (48), der sich dem Gremium auf dem direkt vorangegangenen Unterbezirksparteitag als weiterer Kandidat präsentiert hatte, zog seine Kandidatur zurück, nachdem er schon bei der Empfehlungswahl des Unterbezirksparteitages klar unterlegen war. Alexander Vogt ist trotz seines Alters in der Herner Politikszene schon lange kein Unbekannter mehr. Der stets verbindliche, bisweilen schüchterne, aber immer in der Sache konsequente Herner ist seit 2004 im Rat der Stadt Herne, sitzt im Unterbezirksvorstand und ist wirtschaftspolitischer Sprecher seiner Fraktion. Nach dem Besuch der Hiberniaschule
erlernte er zunächst den Beruf des Elektroinstallateurs, holte dann sein Abitur nach und legte danach erst richtig
los. Nach einem abgeschlossenen Journalistikstudium betreibt er seit einigen Jahren eine Medienagentur mit drei
Angestellten in der Herner City. Mit seiner weitestgehend freien Rede und seiner offenen Art überzeugte er die stimmberechtigten SPD-Mitglieder, die damit den Weg frei machen für eine dramatische Verjüngung auf Landesebene, ist der noch amtierende Herner Landtagsabgeordnete Frank Sichau doch exakt doppelt so alt wie Alexander Vogt. Wie von Politikern nicht anders zu erwarten war, umschiffte er bei der persönlichen Vorstellung seiner Ziele geschickt die meisten Härten, legte sich dennoch ein klar umrissenes Profil zu. Er fordert mehr Gerechtigkeit innerhalb seiner Partei ein und setzt sich für eine breitere Beteiligung der Parteimitglieder an den Entscheidungsprozessen ein. Ganz wichtig ist ihm das Einhalten von Wahlversprechen: Wir dürfen nicht leichtfertig unsere Glaubwürdigkeit aufs Spiel setzen.
Alexander Vogt weiß um die Potenziale der Region, insbesondere im Technologiesektor sowie der Logistikbranche, und will diese verstärkt nutzen. Er will unter anderem durch Einflussnahme auf die großen Wohnungsbaugesellschaften den Wohnungsmarkt sozialer gestalten und die zunehmende Ghettobildung verhindern. Ganz konkret wurde er in Sachen Steinkohle: Wir brauchen den Steinkohlebergbau auch über 2018 hinaus, nicht zuletzt weil die DSK in Herne ihren Unternehmenssitz hat und allein hier über 330 Arbeitsplätze sichert.
Das Thema Migration hatte er in seiner Vorstellung noch größtenteils ausgeklammert. Auf spätere Nachfrage einer Genossin musste er aber auch hier Farbe bekennen: Wir müssen fördern, aber auch fordern
, brachte er seine Meinung auf den Punkt. Der Medienprofi sieht sich mit seinem Fachwissen als Bereicherung für den Düsseldorfer Landtag und will langfristig Gutes für Herne tun. Sein sich in den Ruhestand verabschiedender Vorgänger Frank Sichau saß immerhin für drei Amtsperioden im Landtag. Ihm fällt der Abschied nicht leicht: Der Kopf ist schneller als die Seele
, akzentuierte der zuletzt leise agierende Politiker seine zwiespältigen Gefühle. Gerd Bollmann (MdB) konnte bei der abschließenden Wahl nicht mehr dabei sein, da er wieder einmal auf dem Weg nach Berlin in Eile war. Dennoch fand er schon vor dem Ende der Veranstaltung ein würdiges Schlusswort für die Kandidatenkür: Drei Kandidaten sind angetreten. Einer wird gewinnen. Zwei werden verlieren. Alle werden gebraucht!
Sie ist 44, er ist 30. Martina Lindner-Wöhning (CDU) und Alexander Vogt (SPD) wollen ab Mai 2010 im Landtag Politik machen.
Es wäre schon ein merkwürdiges Signal gewesen: Die Teilnehmer des Parteitags empfehlen Alexander Vogt für die SPD-Direktkandidatur für die Landtagswahl im Mai 2010 und die Wahlkreiskonferenz stimmt wenige Minuten später anders ab. Es hätte leicht so kommen können am Mittwochabend. Denn: Parteimitglieder sind nicht gleich Wahlkreisdelegierte und Vogts Hausmacht
aus Röhlinghausen und Eickel war aufgrund der Wahlkreis-Zuschnitte bei der Delegierten-Konferenz gar nicht stimmberechtigt. Die Eickeler gehören zum Landtags-Wahlkreis 109 (Bochum-Herne), am Mittwoch aber ging es um die Kandidatur im Wahlkreis 110.
Alexander Vogt
Mit acht Stimmen Vorsprung vor Mitbewerber Ulrich Klonki (55) aus Sodingen kam der 30-Jährige Journalist und PR-Berater letztendlich ins Ziel. Am 9. Mai tritt er nun gegen seine größte Konkurrentin um das Mandat in Düsseldorf an: Martina Lindner-Wöhning (CDU), mit 44 Jahren ebenfalls recht jung, Journalistin wie Vogt, bereits heute als Referentin im NRW-Ministerium für Arbeit, Wirtschaft und Soziales tätig.
Lindner-Wöhning hat im bevorstehenden Wahlkampf zumindest den psychologischen Vorteil, von einer breiten Mehrheit ihrer Partei getragen worden zu sein. Ihre Wahl ging locker durch. Beschluss des CDU-Vorstandes, Abstimmung, 87 % Zustimmung.
Vogt hingegen musste kämpfen, gleich zwei Mitbewerber hinter sich lassen und vorher von Ortsverein zu Ortsverein reisen, um sich und sein Programm vorzustellen. Lange, so hieß es aus Kreisen der Partei, habe er gegenüber dem erfahrenen Ulrich Klonki die schlechtere Figur abgegeben. Am Ende war es wohl sein Bekenntnis, für Herne in Düsseldorf ganz viel rausholen zu wollen – Investitionen, Investitionen, Investitionen – das den Ausschlag gab. An seinem Alter jedenfalls schieden sich die sozialdemokratischen Geister. Die einen fanden es gut, einen aus der jungen Garde zu nominieren, die anderen fanden gerade das nicht so gut. Vogt, ehemaliger Chef der Jungsozialisten, ist einigen Sozialdemokraten zu strebsam. Er war zudem für Kanzler Schröder, für Frank-Walter Steinmeier als Kanzlerkandidat und nach dem Rücktritt von SPD-Chef Kurt Beck auch für Franz Müntefering als dessen Nachfolger. Der PR-Berater ist Inhaber einer kleinen Firma, wirtschaftspolitischer Sprecher und damit einigen vom linken Flügel der Sozialdemokraten ein bisschen suspekt. Seine Befürworter hingegen nennen ihn eine talentierte Nachwuchskraft und Repräsentant der gesellschaftlichen Mitte.
Kurios beinahe, dass sich der mittige
Vogt am 9. Mai nun mit einer Kandidatin des strammen sozialen Lagers der CDU messen muss. Martina Lindner-Wöhning, seit 2000 in der Herner Union aktiv, ist Vorsitzende der Arbeitnehmervertretung CDA. Sie fordert schon mal die Rückbesinnung auf christlich-soziale Werte oder demonstriert am Tag der Arbeit vor dem Herner Rathaus mit. Ansonsten ist sie zwar seit kurzem Mitglied des Herner Stadtrates, sonderlich aufgefallen ist sie vor Ort aber noch nicht. Sie agiert mehr auf Landesebene.
Alexander Vogt, Ratsherr seit 2004, und Martina Lindner-Wöhning haben sich für den Wahlkampf viel vorgenommen. Sie wollen durch Vereine tingeln, nah ran an Mensch und Wähler. Es ist nicht ihr erster Wahlkampf, so sehr aber haben beide noch nie im Mittelpunkt gestanden.