SPD
Ortsverein Eickel
SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung Eickel
Liebe Genossinnen und Genossen,
liebe Bürgerinnen und Bürger,
die Mitglieder der SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung Eickel laden ein zu einer
Sud- und Treberhaus,
Bürgerzentrum Eickel
Wir haben an alle Markthändler des Wochenmarktes Eickel folgende Einladung verteilt:
Wochenmarkt in Eickel
An alle Markthändler
des Eickeler Wochenmarktes
Sehr geehrte Damen und Herren,
der Einzelhandel in Eickel, vertreten durch die Werbegemeinschaft Eickel, hat angeregt, den Eickeler Wochenmarkt vom St.-Jörgen-Platz auf den Eickeler Marktplatz bzw. in das Umfeld des Sud- und Treberhauses zu verlagern.
Die SPD-Bezirksfraktion Eickel lädt alle Markthändler des Eickeler Wochenmarktes ein, gemeinsam über die geforderte Verlagerung und deren Auswirkungen hinsichtlich Besucher-/Kundenverhalten, Verkehr, Auf- und Abbau, Standplätze usw. zu diskutieren. Der Standpunkt der Markthändler, die unmittelbar von der Verlagerung betroffen wären, ist für die SPD-Bezirksfraktion das maßgebliche Entscheidungskriterium. Gern würden wir uns ein Meinungsbild verschaffen, um Ihre Interessen wie auch die Interessen der Bürgerinnen und Bürger, vertreten zu können. Ich lade Sie herzlich ein zu einem Gespräch am Dienstag, 25.03.2003, um 19:00 Uhr im Bürgersaal des Sud- und Treberhauses.
Über Ihre Teilnahme würde ich mich sehr freuen.
Freundliche Grüße
Elisabeth Majchrzak-Frensel
Vorsitzende der SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung Eickel
"Ich versteh´ nicht, wer etwas dagegen haben könnte", fragt sich Manfred Lieder, Vorsitzender der Werbegemeinschaft, und weiß ganz genau, dass es gar nicht so einfach ist, den Eickeler Wochenmarkt vom St.-Jörgen-Platz auf den Eickeler Markt zu verlegen.
Der Bummel über den Markt - mitten im Eickeler Zentrum und vor der historischen Kulisse des alten Sud- und Treberhauses - verspräche ein "Kauferlebnis", ist Lieder überzeugt und wischt die Vorbehalte vom Tisch: "Wir haben Maß genommen und festgestellt, dass die Stände auf den Eickeler Markt passen", versichert er. Nicht mitten auf den abgesperrten Platz, sondern an der Hauszeile entlang zur Hauptstraße und auf dem Platz vor der Hülsmannbrauerei sollen die Händler ihre Waren anbieten - wenn sie nur wollen. Denn bislang konnten sie sich nicht anfreunden mit den Vorstellungen, die bekanntlich so neu nicht sind.
Dass der Markt eines Tages verlegt werden muss, steht für Lieder außer Frage: "Wenn die Hauptstraße wegen des Beschleunigungsprogramms für die Straßenbahn und wegen der neuen Kanalisation aufgerissen werden muss, dann werden allein die Arbeiten zwischen Hugenpoth und Auf der Wenge vier Jahre dauern." Und in dieser Zeit müsse der St.-Jörgen-Platz für die Materiallagerung genutzt werden, weil die Hauptstraße in diesem Bereich über keine benachbarten Flächen verfüge. Zudem stünde der St.-Jörgen-Platz an allen Tagen in der Woche als Parkplatz zur Verfügung.
In der Verlegung des Wochenmarktes sieht Lieder die Chance für eine dauerhafte Belebung der Eickeler Innenstadt, die über gute Entwicklungsmöglichkeiten verfüge: "Rund um den Eickeler Markt gibt es sieben Restaurants und Kneipen, Verweilmöglichkeiten und Spielgeräte." Einige Gaststätten setzten verstärkt auf Außengastronomie. Nicht nur das Havana im Sud- und Treberhaus, sondern demnächst auch der Meistertrunk oder Köpi/Alt-Eickeler Markt. Was in Herne-Mitte im Einzugsbereich der Behrendsstraße möglich wurde, das müsse auch in Eickel gelingen, so Lieders Hoffnung.
Die Verlegung des Wochenmarktes in Eickel vom St.-Jörgen-Platz zum Eickeler Markt - angeregt von der Werbegemeinschaft -, findet nicht das Interesse der Markthändler.
Das ist das Fazit, das Elisabeth Majchrzak-Frensel aus einem Gespräch mit den Marktbeschickern zieht. Die Vorsitzende der SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung hatte die Händler ins Sud- und Treberhaus geladen, um mit ihnen über die Auswirkungen auf die Standverteilung und das Kundenverhalten zu diskutieren. Elisabeth Majchrzak-Frensel: "Der Vorschlag vom WG-Vorsitzenden Manfred Lieder ist auf großen Unmut gestoßen." Die Händler - etwa 20 nahmen an dem Treffen teil - bemängelten, dass der Eickeler Markt nicht genug Platz biete für das Aufstellen der großen Verkaufswagen, zudem werde für den Auf- und Abbau mehr Zeit benötigt als am alten Standort.
Die Geruchsbelästigung durch die beiden Fischstände und den Reibekuchenverkauf würden in der dichten Bebauung des Eickeler Marktes deutlicher wahrzunehmen sein als auf dem offenen St.-Jörgen-Platz.
Auch Elisabeth Majchrzak-Frensel steht der Verlagerung kritisch gegenüber: "Der Markt wird am St.-Jörgen-Platz besser wahrgenommen und ist dort mit Bussen und Bahn besser zu erreichen." Der Parkplatz in unmittelbarer Nachbarschaft erlaube es, auch schwere Waren ohne Probleme abzutranportieren, eine Möglichkeit, die im Eickeler Zentrum nicht gegeben sei. Dort könne es zudem zu Konflikten mit den Gastwirten kommen, wenn sie zweimal in der Woche zu den Marktzeiten Tische und Stühle der Außengastronomie wegräumen müssten. Außerdem stehe der St.-Jörgen-Platz auch während der Straßenbauarbeiten zur Verfügung. Deshalb steht für Elisabeth Majchrzak-Frensel fest: "Der Standpunkt der Markthändler ist für die SPD das maßgebliche Entscheidungskriterium."
Mit gemischten Gefühlen begegnen Händler und Kunden des Wochenmarktes in Eickel dem Vorschlag, den Markt vom St.-Jörgen-Platz auf den Eickeler Markt zu verlegen.
Bei der Verlegung des Standortes fürchten die Händler unter anderem, dass nicht alle Stände Platz finden. "Da sind die Gegebenheiten auch einfach nicht so gut", erklärt auch Händler Joseph Scheid, der seit 30 Jahren am St.-Jörgen-Platz seine Decken verkauft und gegen den Umzug des Marktes ist. "Viele Händler bleiben dann fern", meint auch Händlerin Christel Weiler. "Die Kunden laufen auch nicht über die Straße und schleppen ihre Einkäufe mit sich herum", befürchtet sie. Waltraud Summek, die früher selbst Blumen auf dem St.-Jörgen-Platz verkaufte, ist von der Idee nicht sehr angetan. "Es sind meist ältere Leute, die hier ihre Einkäufe erledigen", weiß sie aus eigener Erfahrung und befürchtet eine Käufer-Wanderung zu den umliegenden Wochenmärkten.
Zudem sei die Fläche einfach zu uneben und verbaut. "Der Marktplatz muß frei sein, da dürfen auch keine Bänke stehen", erzählt sie mit besorgtem Blick. Sie ist überzeugt davon, dass eine Verlegung des Standortes das Ende des Marktes bedeuten würde. In der Tat müssten die Händler mehr Zeit für Auf- und Abbau ihrer Stände einplanen, was sich sicherlich auch in den Preisen bemerkbar machen würde.
Doch Karl Traudte sieht es gelassener. Er ist regelmäßiger Kunde des Wochenmarktes und ärgert sich über die parkenden Autos in der Nähe des Marktes. "Wenn die könnten, würden sie direkt zwischen den Ständen parken", beschwert er sich. Seiner Meinung nach wäre die Strecke bis zum Eickeler Markt kein Hindernis, der St.-Jörgen-Platz könne daher besser als Parkplatz für den Wochenmarkt auf dem Eickeler Markt genutzt werden. "Wir haben hier die Straßenbahn, steigen aus und sind direkt am Markt", meint Kundin Elisabeth Krüger, die sich über die gute Nahverkehrsanbindung des Jörgen-Platzes freut.