SPD

Ortsverein Eickel

07.11. Schulpolitik
Schulpolitik in Herne

Liebe Genossinnen und Genossen,
liebe Bürgerinnen und Bürger von Eickel,
der SPD-Ortsverein Eickel lädt seine Mitglieder und die Bürgerinnen und Bürger herzlich ein, zur Teilnahme an der

öffentlichen Mitglieder- und Bürgerversammlung

am Donnerstag, 07. November 2002,
um 19:00 Uhr

Sud- und Treberhaus
Bürgerzentrum Eickel
,
Bürgersaal im 1. OG.,
Eickeler Markt 1,
44651 Herne

Es referiert unsere Genossin

Dr. Dagmar Goch


Schul-, Sport- und Kulturdezernentin
der Stadt Herne

kulturdezernat@herne.de

Schuldezernentin Dr. Dagmar Goch

 

zum Thema

Schulentwicklung in Herne

Insbesondere wird sie

  • auf den Rückgang der Schülerzahlen eingehen,
  • die Entwicklung der Ganztagsschule darstellen und
  • die Schule für Erziehungshilfe vorstellen.

Bis dahin verbleibe ich mit freundlichen Grüßen

Elisabeth Majchrzak-Frensel
  (Ortsvereinsvorsitzende)

Inzwischen ist von der Bezirksvertretung Eickel auch ein entsprechender Beschluss zur Einrichtung der Verbundschule gefasst worden.

Stadt denkt über neue Schule nach
WAZ vom 09. November 2002, Hei

Die Stadt Herne scheint wohl kaum umhin zu kommen, eine neue Schule zu gründen: eine Sonderschule für erziehungsschwierige Schüler, die das Spektrum der Sekundarstufe 1 (Klasse 5 bis 10) abdeckt.

Eigentlich ist die Stadt sogar per Gesetz verpflichtet, solch eine Schule anzubieten, berichtete Schuldezernentin Dr. Dagmar Goch jetzt dem Schulausschuss. Bislang hat sich Herne damit beholfen, dass erziehungsschwierige Schüler dieser Jahrgangsstufen entsprechende Einrichtungen in Bochum und Dortmund besuchten. Doch dort, so der Schulamtsdirektor Jürgen Bordt, sind die Kapazitäten restlos erschöpft. Hinzu komme die steigende Zahl erziehungsschwieriger Schüler: Nach einer Befragung der Herner Schulen mit Sekundarstufe 1 müssten mindestens 60 bis 80 Schüler eine Schule für Erziehungshilfe besuchen. Für einige, so Jürgen Bordt, bestehe jetzt schon keine Möglichkeit mehr, sie angemessen zu beschulen: "Sie erhalten täglich zwei Stunden Unterricht in der Janosch-Schule - nach dem Unterrichtsende der Kinder der Primarstufe. Das ist im Hinblick auf die Zukunft dieser Schüler unhaltbar."

Seit Anfang des Jahres hat die Stadt untersucht, ob, wie und wo eine weiterführende Schule für Erziehungshilfe gegründet werden könnte. Nach allen Abwägungen, so Dr. Goch, schlage die Verwaltung eine Angliederung an die Schule für Lernbehinderte an der Dorneburg vor. Dort wäre Platz für einen Neubau vorhanden, und es könnten durch gemeinsame Lehrerzimmer, Kollegien und Verwaltungsbereiche Synergieeffekte genutzt werden.

Bereits zum Schuljahr '03/ 04 könnte an der Dorneburg in dem vorhandenen Gebäude der Unterricht für eine fünfte Klasse beginnen. Das darauf folgende Jahr lasse sich für den Bau eines Erweiterungstraktes nutzen, in den dann Jahr für Jahr eine weitere Klasse einziehen kann. Um diese Pläne umzusetzen, sind jedoch zuvor zwei Bedingungen zu erfüllen: Zum einen müssen die Mitwirkungsgremien der Schule an der Dorneburg dafür gewonnen werden, die bisher nicht informiert sind. Zum anderen muss Arnsberg grünes Licht geben, denn die Kosten für Umbau (55 000 €), Erweiterungsbau (bis zu 1,131 Mio. €) und Personal (rund 100 000 €) sind zurzeit in keiner Weise gedeckt. Dennoch will der Schulausschuss die Verwaltung mit weiteren vorbereitenden Untersuchungen beauftragen.

Mit den Hausaufgaben nicht allein gelassen
WAZ vom 11. Dezember 2002, Ute Eickenbusch

Erst Unterricht, danach ein Imbiss, später Hausaufgabenbetreuung und zum Schluss vielleicht Musizieren. So könnte die in NRW geplante "offene Ganztagsgrundschule" aussehen. Wie sie sie in Herne umsetzen wollen, sollen Schulen, Kommune und Partner bis Ende April überlegen.

Das Ziel des von PISA aufgeschreckten Schulministeriums: Bis 2007 soll für ein Viertel der Grundschüler ein freiwilliges Ganztagsangebot bis 16 Uhr geschaffen werden. Um Eltern eine Berufstätigkeit zu erlauben, vor allem aber, um Kinder frühzeitig zu fördern.

"Das m��ssen wir jetzt erstmal durchrechnen", kommentiert Schuldezernentin Dr. Dagmar Goch die neuen Richtlinien. Die Vorstellung des Landes: 820 € pro Kind werden übernommen, die Stadt legt noch einmal die Hälfte, also 410 €, drauf. Eltern sollen maximal mit 100 € belastet werden.

Auch wie bestehende Angebote vom Hort über die "Schule von acht bis eins" und "13plus" bis zu Silentien zusammengeführt werden können, ist nun zu diskutieren. "Wir sind vergleichsweise gut dran", schätzt Dr. Goch die Ausgangsituation in Herne ein: 23 von 29 Grundschulen bieten schon eine Betreuung bis 15 Uhr an. Die Stadt stellt dafür 2500 € pro Gruppe bereit. Im großen Umfang sind die Grundschulen nach den Sommerferien in die Nachmittagsbetreuung "13plus" eingestiegen. Elf bis 31 Kinder pro Schule nehmen für 12,50 € im Monat das Angebot wahr. Partner sind Caritas und Diakonisches Werk, CVJM, Jugendamt und drei evangelische Kirchengemeinden, vor allem aber die Arbeiterwohlfahrt, die sich an 15 Grundschulen engagiert.

So auch an Königstraße in Eickel. Ein Angebot, das Schulleiter Josef Hänsel schätzt, erlaube es doch den Kindern, "in relativer Ruhe" ihre Hausaufgaben zu erledigen und sich dabei bei anderen Kindern oder einer Betreuerin Hilfe zu holen. Wer damit fertig ist, kann in einem anderen Raum spielen.

Zufrieden ist Hänsel auch mit den Kräften. Diese sind pädagogisch vorgebildet, zumeist als Erzieherinnen oder (angehende) Lehrerinnen. Während die meisten die Schulen aufsuchen, empfangen beim CVJM eine Diakonin und eine Diplom-Sozialpädagogin die Kinder von der Schulstraße und dem Berliner Platz im eigenen Haus.

Gegen 13.30 Uhr trudeln sie dort ein, um sich sogleich vor der Küchentheke aufzureihen. Hier gibt es für 1,50 € pro Essen etwas Warmes auf den Teller. Danach geht es an die Hausaufgaben. Sozialpädagogin Britta Lauenstein sieht allerdings ihre Möglichkeiten realistisch: "Denen, die eine Einzelbetreuung brauchen, können wir nicht die nötige Aufmerksamkeit geben." Doch der Bedarf sei groß, "und von den Kindern kommt viel zurück". Die Hausaufgabenhilfe möchte auch Dr. Goch in jedem Fall beibehalten und sie um kreative Angebote ergänzen. Grundsätzlich aber hält sie die Trennung "Vormittags Schule, nachmittags Kommune" für fragwürdig: "Die Verantwortung muss bei der Schule liegen."

Zusammenarbeit wächst aus dem Nebeneinander
WAZ vom 04. September 2004, ls

Eine Leitung, ein Kollegium, zwei Zweige: Die Schule an der Dorneburg in Eickel bietet lernbehinderten Schülerinnen und Schülern, die der Erziehungshilfe bedürfen, gleichermaßen ihre Förderung an. Mit Beginn des neuen Schuljahres steht jetzt auch ein neues Gebäude zur Verfügung.

Die Klassenräume in dem doppelgeschossigen Anbau mitten auf dem Schulhof sind den Schülern der Schule für Erziehungshilfe vorbehalten, die Kinder besuchen, die wegen ihrer sozialen und emotionalen Entwicklung einer besonderen (sozial-)pädagogischen Betreuung bedürfen. Mehrzweckräume, Gruppenräume und Caféteria werden auch von der Schule für Lernbehinderte genutzt. "Die rechtzeitige Fertigstellung und die Ausstattung des Neubaus sowie die Altbau-Renovierung zeigen den hohen Stellenwert, den die Stadt den Sonderschulen einräumt", lobt der für beide Zweige zuständige Schulleiter Reinhard Schulte. Die Schule für Lernbehinderte besuchen rund 120 Schüler. Die Schule für Erziehungshilfe befindet sich noch im Aufbau. Zusammen mit der Primarstufe der Janosch-Schule macht sie mit ihrer Sekundarstufe I das Angebot für die Jahrgänge eins bis zehn komplett. Mit sieben Jungen und Mädchen wurde vor einem Jahr die Arbeit aufgenommen, im neuen Schuljahr gehen acht Schüler an den Start. Im Endstadium bietet die Schule Platz für 60 bis 80 Schüler. Konrektor Jochen Heinemann betont den Charakter als Durchgangsschule: "Sie können bei entsprechendem Erfolg wieder zu den Regelschulen zurückkehren."

Rund 1,2 Mio. Euro hat das Gebäudemanagement in den Neubau investiert, rund 100 000 E kostet die Renovierung des Altbaus. Hinzu kommen Ausgaben in Höhe von 85 000 E für die Einrichtung. Mit einem Schulfest (11. Nov.) will sich die neue Schule der Öffentlichkeit präsentieren.