SPD

Ortsverein Eickel

27.01. Gedenktag
Gedenktag für rassistisch Verfolgte

Liebe Genossinnen und Genossen,
liebe Bürgerinnen und Bürger von Eickel,
der SPD-Ortsverein Eickel lädt seine Mitglieder und die Bürgerinnen und Bürger von Eickel zur Teilnahme an dem

Text des Gedenksteins

Gedenktag für die rassistisch Verfolgten

am Montag, 27. Januar 2004,
um 12:45 Uhr

am Gedenkstein Eickeler Sportpark.

Mit der Niederlegungen von Kränzen an den Gedenksteinen für die ehemaligen Synagogen in Herne (Hermann-Löns-Straße / Schaeferstraße) und in Wanne-Eickel (im Sportpark / Hauptstraße) gedenkt Oberbürgermeister Wolfgang Becker wie schon in den Vorjahren der aus rassistischen Gründen Verfolgten des Nationalsozialismus.

Besuchergruppe

Bis dahin verbleibe ich mit freundlichen Grüßen

Elisabeth Majchrzak-Frensel
  (Ortsvereinsvorsitzende)

Rundschreiben der Antifa Herne
E-Mail vom 16. Januar 2004

hallo!
nachdem im letzten sommer der gedenkstein für die verfolgten des naziregimes in wanne-eickel entwendet wurde, es im spätsommer einen neonaziübergriff auf ein vereinsfest des vfb börnig gab und etliche andere neonaziübergriffe auf junge leute (nicht zu vergessen der neonaziübergriff auf einen jugendlichen in herne-sodingen kurz vor weihnachten, dem ein "hakenkreuz" in die hand geritzt wurde!), zieht es nun auch die republikaner wieder nach herne und in die öffentlichkeit.

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Pressemitteilung Nr. 211 vom 12.11.2003
Neujahrsempfang der Republikaner in NRW

Die Republikaner erwarten ein erfolgreiches Jahr 2004
Der Landesvorstand der republikanischen Partei Die Republikaner hatte am gestrigen Sonntag zum Neujahrsempfang nach Herne eingeladen. Herne wurde gewählt, so betonte der Ratsherr und Kreisvorsitzende Arnd Schubeus in seinen Begrüßungsworten vor 150 Mitgliedern und Gästen, weil die Republikaner im sozialen Brennpunkt Herne stolz auf ihren Erfolg sind und die Partei im Wahljahr 2004 auf Erfolg setzt.

In ihrem Rück- und Ausblick rechnete die Landesvorsitzende Uschi Winkelsett mit den Bundestagsparteien und ihrem Personal schonungslos ab. Immer wieder dankten die Zuhörer mit Beifall, dass hier einmal wirklich über die wahren Ursachen der Misere in der Kranken- und Rentenversicherung sowie der Staatsverschuldung gesprochen wurde. Sie nannte eindrucksvolle Beispiele wie zum Nachteil aller Beitragszahler Kassenleistungen ins Ausland verschoben werden oder die Rentenkassen durch überhöhte Fremdrenten ausbluten.
Der Netto-Neuverschuldung in Höhe von 43,3 Milliarden stellte sie die deutschen Bruttozahlungen an die EU (incl. Kosten für die Osterweiterung) in Höhe von 43 Milliarden gegenüber. Das hatten die Zuhörer so noch in keiner Zeitung gelesen. Als Spitzenkandidatin bei der Europawahl im Juni versprach Frau Winkelsett, dass die Republikaner allen Deutschen eine Stimme geben wollen, die gegen die EU-Mitgliedschaft der Türkei sind. Wörtlich sagte sie:
"Die Republikaner finden zur Zeit großen Zuspruch. Das merken wir an den Rückmeldungen aus der Bevölkerung. Wir werden einen Wahlkampf machen, wie ihr ihn noch nicht erlebt habt."

Im Anschluss ehrte Uschi Winkelsett mehrere Mitglieder, die sich im vergangenen Jahr durch ihre besondere Einsatzbereitschaft um die Partei verdient gemacht haben. Mit einem Glas Sekt stießen alle im Saal auf ein erfolgreiches Neues Jahr an.

Wachsamkeit geboten
WAZ vom 28. Januar 2004, Kommentar von Rolf Potthoff

Zum 59. Mal hat sich gestern die Befreiung von Auschwitz gejährt. 1,5 Millionen Juden, Sinti und Roma kamen in dem Vernichtungslager um. Vergast, erschlagen, Epidemien überlassen, zu Tode gequält, Ärzten überstellt, die Experimente an Frauen und Kindern durchführten. Seit 1996 gilt der Tag der Befreiung in der Bundesrepublik als zentraler Gedenktag für die Opfer von Hitlers Regime.

Im Grunde sollten Kommentare zu dem Thema überholt sein, weil es keinen Anlass für journalistische Beurteilung mehr bieten dürfte.

Im Grunde dürfte das Thema nicht mehr Gegenstand aktuell-politischer Debatten sein, weil es keine Meinungsunterschiede darüber geben darf. Nie hätte geben dürfen.

Aber der im NS-Deutschland an Juden verübte Völkermord darf nicht nur Historiker beschäftigen. Der Holocaust war zwar Folge der Hetze des verbrecherischen Regimes. Doch eben auch eine Folge der Bereitschaft nicht kleiner Bevölkerungsschichten, denen Antisemitismus nicht fremd war. Was sie Unrecht und Verbrechen hinnehmen ließ. Und naiv oder zynisch ist, wer glaubt, Antisemitismus sei Geschichte und heute aus den Köpfen gebannt.

Was da im Hintergrund wabert, sind Übergriffe, sind vermehrt Schändungen jüdischer Gräber. Auch Synagogen wurden wieder zum Ziel. Was da wabert, sind Droh- und Schmähbriefe an Mitglieder jüdischer Gemeinden; nicht anonym, sondern mit vollem Namen gezeichnet. Was da wabert, sind sogar Äußerungen auf der politischen Bühne, die - siehe den Fall Hohmann - kaum verhüllt mit antisemitischen Stimmungen spielen.

Das ist eine Gegenwarts-Wahrheit, die nicht verdrängt werden darf. Aber gemach: Nur eine Minderheit ist es, die so denkt. Und davon nur ein Bruchteil, der solche Übergriffe verübt. An der Normalität im Zusammenleben zwischen Deutschen und Deutschen jüdischen Glaubens ist nicht zu zweifeln. Jedoch: Politik und Gesellschaft, wir alle, müssen wachsam sein, damit es in diesem Land auch so bleibt.